LOST
Gestern morgen, nachdem ich die beste schwangere Ehefrau von allen, am Arbeitsplatz abgeliefert hatte (bring money home my dear), war meine Laune ziemlich gut, so gut, dass ich spontan beschloss unserer Honda das monatliche Schaumbad zu gönnen und fuhr zur Waschanlage meines Vertrauens.
Morgens um halb acht war dort noch nichts los, zwei knackige und supercoole oben ohne Waschanlagen-Fachangestellte im Teenageralter, nahmen sich meines Rollers an, der eine präsentierte einen eintätowierten feuerspeienden Drachen über seinem Sixpack, der andere, mit qualmender Zigarette im Alleng Delong Mundwinkel, nur die obere Hälfte seiner in China kopierten Calvin Klein Unterhose.
Zuerst wird das Zweirad aus der Spritzdüse mit reinem Wasser abgeduscht, danach aufgebockt und per Hand eingeschäumt, in der Ecke plärrt ein Fernseher und man schaut dem Schauspiel zu und ist froh, dass man diesen Job nicht selber machen muss. Dann wird das Moped wieder abgewaschen, mit Druckluft getrocknet, Politur aufgetragen und mittels "Four Hand" Massage poliert was die muskulösen Oberarme hergeben. Leider streikt danach meistens die Hupe für ein paar Kilometer.
Nach 20 Minuten ist die Arbeit getan, ich nehme 20.000 Dong aus meinem Portemonnaie (14.000 plus Trinkgeld, das ist nicht mal ein Euro), zahle und fahre von dannen. Mein Portemonnaie lasse ich grosszügigerweise neben dem Sitz, auf dem ich gewartet habe, liegen.
Ich fahre am Meer entlang, wie ich es gerne tue, vielleicht eine halbe Stunde lang, kreuz und quer durch die Stadt, geniesse den Morgen samt frischer Brise und bin weiterhin so lange gut gelaunt, bis ich am Paramount Café ankomme, wo ich einen Latte trinken will und feststellen muss, dass mein Portemonnaie nicht da ist wo es zu sein hat, nämlich in der rechten hinteren Hosentasche.
Mist. In der Waschanlage vergessen, das weiss ich sofort. Die paar verlorene Geldscheine tun mir nicht weh, aber die Fahrzeugpapiere, der vietnamesische Führerschein, mein Personalausweis, die Visakarte sind schon schwieriger zu ersetzen.
Ich schwinge mich wieder auf den Roller und fahre betont langsam zum Tatort zurück, betont langsam deswegen weil es auch in Vietnam keine gute Idee ist von den Freunden in Khaki ohne Fahrzeugpapiere, Ausweis und vor allem ohne Geld angehalten zu werden.
Mindestens Geld sollte man dabei haben, sonst ist nämlich der Roller gleich an Ort und Stelle für einen Monat eingezogen. Und glaubt mir liebe Freunde, nach einem Monat Aufenthalt in einem vietnamesischem Hinterhof erkennt man den liebgewordenen Gefährten kaum wieder.
Also betont langsam fahren, bloss nicht schneller als die erlaubten vierzig und mit eingefrorenem Lächeln auf schmalen Lippen an der Bullerei vorbei, (sie stehen immer an der selben Stelle am alten Flughafen), aber dann mit quietschenden Reifen zur Waschanlage in welcher ich schon freudig begrüsst werde.
Lautes Gelächter, man spricht zwar kein englisch, versteht aber sofort was der dumme Ong Tay wohl vermissen mag
Jemand hält mir sogar sein eigenes Portemonnaie vor die Nase um mir zu verstehen zu geben, dass man weiss was Sache ist. Naiv wie ich bin, bin ich erleichtert und erwarte nun mein Portemonnaie zurück und bin bereit den Inhalt, immerhin 700.000 Dong als Spende zu hinterlassen.
Hauptsache meine Papiere sind wieder da. Dann kommt der Cheffe, er spricht ein bisschen englisch und fragt what the matter sei. Nun, the matter sei, dass ich mein Geldbeutel vergessen hätte, das Geld könne man gerne behalten, aber die Papiere nicht.
"No", meint der Cheffe, ein Geldbeutel hätte man nicht gefunden, das würde er wohl wissen, und seine Arbeiter seien ehrliche Leute. Er könne sich auch an mich erinnern, als ich weg fuhr hätte er das Portemonnaie in meiner Hosentasche gesehen!
So, jetzt weiss ich, dass er ein Halunke ist und starte einen letzten Versuch. Wenn jemand mein Portemonnaie findet, kann er das Geld behalten, nur die Papiere bitte des Nachts in meinen Briefkasten werfen. In ihrer Mittagspause hängt die beste schwangere Ehefrau von allen eine Verlustanzeige in der Waschanlage auf, auf vietnamesisch mit ihrer Telefonnummer.
Found
Abends um fast Zehn, man kam wohl zum Schluss, dass man uns lange genug hat schmoren lassen, kam der Anruf. Ein Mann erzählte eine abenteuerliche Story, von einem armen Freund, der weit weit weg als Tagelöhner (jede Wette dass er Motorisches wäscht) sein Dasein fristen würde und dieser Freund hätte unser Portemonnaie gefunden, nein Geld sei nicht mehr drin gewesen, aber die Papiere seien noch da. Ob man interessiert sei? Ja, das wären wir, obwohl, so pokert die beste schwangere Ehefrau von allen, die Papiere seien ja nicht so schwer zu ersetzen, aber eine kleine Belohnung sei für den ehrlichen Finder durchaus im Bereich des möglichen.
Morgen früh um acht könne man sich treffen, sagt der Mann, irgendwo in einem Café, er würde sich melden.
Heute morgen ging die beste schwangere Ehefrau von allem dann nicht arbeiten, wir warteten ab. Das Handy von dem gestern der Anruf kam, war abgeschaltet. Spielt er Spiele, sollen wir gar gekocht werden, damit der Preis steigt? Als sich um neun niemand meldet fährt meine beste schwangere Ehefrau von allen zur Arbeit. Ich bleib zu Hause, hab ja keinen gültigen Führerschein (Auch wenn der Ausländer einen nationalen oder internationalen Führerschein sein eigen nennen darf, er wird in Vietnam NICHT anerkannt, man muss eine vietnamesische Fahrerlaubnis haben).
Um zehn ruft sie mich an, er habe sich gemeldet. Er will 2 Millionen Dong haben, aber sie müsste alleine hingehen, es dürfe niemand mitkommen und sie müsse schon in 5 Minuten in einem bestimmten Cafe sein. Ich lehne ab. Kommt nicht in Frage, dass sie alleine da hin geht. Meiner Meinung nach ist da schon der Tatbestand der Erpressung erfüllt und ich votiere dafür die Polizei einzuschalten, die würden schon mit dem Gesellen fertig werden.
Das wiederum lehnt die beste schwangere Ehefrau von allen ab, denn, die Polizei müsse ja auch .....werden. Das könnte unter Umständen viel ..... werden (...).
Wir einigen uns darauf zu bluffen. Sie ruft wieder den Typen an und richtet in meinem Namen aus, dass wir nicht mehr als 500.000 Dong zahlen würden, da man die Visa Karte ja gratis und die Fahrzeugpapiere gegen einen geringe Gebühr ersetzt haben könnte.
Nach einer halben Stunde imaginärer Rücksprache mit dem virtuellen Tagelöhner, wird ein Treffpunkt ausgemacht aber ich darf nicht mit hin. Endlich dann um elf ist meine beste schwangere Ehefrau von allen wieder wohlbehalten zu Hause und übergibt mir stolz meine Papiere. Das Portemonnaie wollte man nicht herausrücken, das wäre ein Souvenir! Vier Männer und eine Frau hätten auf sie gewartet, die Atmosphäre wäre freundschaftlich geschäftlich aber angespannt gewesen, man hatte wohl Angst vor der Bullerei.
Schlussendlich zahlte ich eine Million Dong (40 Euro) plus die siebenhundert tausend im Portemonnaie als Lehrgeld.
Erkenntnis des Tages
In Vietnam gibts kein Fundbüro, man kriegt nix geschenkt und ich bin sehr stolz auf meine beste schwangere Ehefrau von allen.
The World? The World !
einmal rundherum....
Mittwoch, 11. Juli 2012
Dienstag, 3. Juli 2012
vor der Haustür, heute morgen um fast sechs...
Halb Nha Trang bewegt sich im Morgengrauen zum morgendlichen Stelldichein auf die Esplanade und ans Meer. Es wird Badminton, Volleyball und Fussball gespielt, man sieht Gruppen und Grüppchen alter und junger Leutchen beim Tai-Chi zu oder beim gemeinsamen Auf und Abhüpfen in den Meereswellen. Es wird viel gelacht und getratscht und ab und zu hört man ein freundliches "Hello Ong Tay" (Hallo westlicher Ausländer). Um diese Zeit ist die Welt noch in Ordnung und ich habe mir vorgenommen bei einer Tai-Chi Gruppe mitzumachen. Aber ich bin zu spät dran. Leider ist um Sechs schon wieder alles wie leer gefegt. Die böse böse Sonne, die die edle weisse Haut so unverschämt schnell zu bräunen weiss hat die Vietnamesen zurück in die Häuser vertrieben. Nichts schlimmeres für den Asiaten als gebräunte Haut, die Mitmenschen könnten ja denken man müsste zum bestreiten des Lebensunterhalts auf dem Reisfeld ackern.
Ab neun Uhr kommen dann die Touris und legen sich eingeölt fast nackt in den heissen Sand bis sie schön gar und rot sind. Sonst könnten die Mitmenschen zu Hause ja denken, man könne sich keinen Urlaub leisten.
Nha Trang, wie lieb ich Dir...
Samstag, 30. Juni 2012
Sonntag, 24. Juni 2012
Freitag, 8. Juni 2012
Mittwoch, 30. Mai 2012
Sonntag, 25. März 2012
90 Days of Faith...
vor genau 90 Tagen, an Weihnachten, haben wir uns kennen gelernt |
seit Silvester sind wir ein Paar |
am vietnamesischen Neujahrsfest (Tet) ins gemeinsame Haus gezogen |
und am Valentinstag unser Kind gezeugt |
bezüglich der Hochzeit mit dem Pastor geredet. Samstag, der 19. Mai würde passen. Thats´s "Uncle Ho´s" Birthday ! |
an seinem Geburtstag darf man nicht vergessen das Haus zu beflaggen |
gestern mit Binh beim Ultraschall gewesen |
der voraussichtliche Geburtstermin wird am 11.11 sein |
geboren 2012 im "Year of the Dragon" |
Freitag, 23. März 2012
Super 8
Jahrzehntelang lagen sie unbeachtet in einem Schuhkarton, diese Super 8 Filmrollen, jeweils drei Minuten kurz und ohne Ton.
Ja, so filmte man Ende der 70er, Anfang der 80er des letzten Jahrhunderts.
Irgendwann wurden sie auf VHS, letztes Jahr auf DVD kopiert. Das Notebook wird für geballte drei Stunden zur Zeitmaschine. Vierzig Jahre zurück gerast zur Kindheit, zur Familie und zum eigenen Ich, als das Leben noch unendlich und die Zukunft verheißungsvoll war.
Pilot will ich werden oder Elektriker und heiraten werde ich eine attraktive, intelligente Frau. Sonntags backt sie mir Rhabarber Kuchen.
Die beste Freundin von allen ist neugierig, möchte mehr erfahren über das Leben auf diesem fremden Kontinent, welcher Europa heißt, dessen Bewohner mit Messer und Gabel essen, wo alle schrecklich reich und übermäßig glücklich sind.
Und so liegen wir nebeneinander, die Aircon kühlt die 30 Grad, und wir starren auf 12 Zoll umrahmte Vergangenheit und schauen meiner Familie zu, wie sie im letzten Jahrhundert durch herbstliche Landschaft wandelt.
Jung sieht er aus, der Großvater, der lächelt und an einer Zigarette zieht. Man erkennt ihn durch und durch, es zieht sich in einem zusammen, man hat ihn geliebt.
Dann kommt man selbst ins Bild, ein kleines und scheu wirkendes Kind, ein strenger Scheitel trennt mein dunkelblondes Haar.
"Is that really you?", fragt Binh und wird ganz aufgeregt.
"I think so", antworte ich, denn ich erkenne mich nicht und fühle nichts. Bin mir mit den Jahren wohl fremd geworden und so starre ich weiter und versuche Zugang zu diesem Knirps zu finden, der ich sein soll.
Komprimierte Momente der Kindheit ziehen vorbei, das Elternhaus wird gebaut, die Mutter bügelt im Garten, sie ist jung und schön. Hundewelpen, Reiterhof und Arosa im Schnee.
Und endlich dann, passiert es doch, das mit dem Wiedererkennen.
Der Stiefvater hat mich mitgenommen, nach Afrika. Viel zu jung, kaum Zwölf war ich, in dieses Negerdorf geschleppt, unweit von Ouagadougou in Obervolta, welches nun Burkina Faso heisst.
Warme Cola getrunken, umringt von nackten Negerkindern mit Hungerbäuchen, angstvoll im nicht-hier-sein-wollen und unsere Blicke, 40 Jahre à part, begegnen und verstehen sich. Einig geworden mit dem vergangenen Ich, welches hilflos in die Kamera blickt.
Durch den Tränenschleier hindurch erkennt man, das Leben ist endlich geworden und die Zukunft nicht mehr verheißungsvoll. Die Haare sind weg, der Scheitel auch, nicht Pilot geworden, nicht Elektriker.
.
Durchs Leben gemogelt, allein. Und sonntags gibt es, verdammt noch mal, nicht mal Rhabarber Kuchen.
Ja, so filmte man Ende der 70er, Anfang der 80er des letzten Jahrhunderts.
Irgendwann wurden sie auf VHS, letztes Jahr auf DVD kopiert. Das Notebook wird für geballte drei Stunden zur Zeitmaschine. Vierzig Jahre zurück gerast zur Kindheit, zur Familie und zum eigenen Ich, als das Leben noch unendlich und die Zukunft verheißungsvoll war.
Pilot will ich werden oder Elektriker und heiraten werde ich eine attraktive, intelligente Frau. Sonntags backt sie mir Rhabarber Kuchen.
Die beste Freundin von allen ist neugierig, möchte mehr erfahren über das Leben auf diesem fremden Kontinent, welcher Europa heißt, dessen Bewohner mit Messer und Gabel essen, wo alle schrecklich reich und übermäßig glücklich sind.
Und so liegen wir nebeneinander, die Aircon kühlt die 30 Grad, und wir starren auf 12 Zoll umrahmte Vergangenheit und schauen meiner Familie zu, wie sie im letzten Jahrhundert durch herbstliche Landschaft wandelt.
Jung sieht er aus, der Großvater, der lächelt und an einer Zigarette zieht. Man erkennt ihn durch und durch, es zieht sich in einem zusammen, man hat ihn geliebt.
Dann kommt man selbst ins Bild, ein kleines und scheu wirkendes Kind, ein strenger Scheitel trennt mein dunkelblondes Haar.
"Is that really you?", fragt Binh und wird ganz aufgeregt.
"I think so", antworte ich, denn ich erkenne mich nicht und fühle nichts. Bin mir mit den Jahren wohl fremd geworden und so starre ich weiter und versuche Zugang zu diesem Knirps zu finden, der ich sein soll.
Komprimierte Momente der Kindheit ziehen vorbei, das Elternhaus wird gebaut, die Mutter bügelt im Garten, sie ist jung und schön. Hundewelpen, Reiterhof und Arosa im Schnee.
Und endlich dann, passiert es doch, das mit dem Wiedererkennen.
Der Stiefvater hat mich mitgenommen, nach Afrika. Viel zu jung, kaum Zwölf war ich, in dieses Negerdorf geschleppt, unweit von Ouagadougou in Obervolta, welches nun Burkina Faso heisst.
Warme Cola getrunken, umringt von nackten Negerkindern mit Hungerbäuchen, angstvoll im nicht-hier-sein-wollen und unsere Blicke, 40 Jahre à part, begegnen und verstehen sich. Einig geworden mit dem vergangenen Ich, welches hilflos in die Kamera blickt.
Durch den Tränenschleier hindurch erkennt man, das Leben ist endlich geworden und die Zukunft nicht mehr verheißungsvoll. Die Haare sind weg, der Scheitel auch, nicht Pilot geworden, nicht Elektriker.
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Durchs Leben gemogelt, allein. Und sonntags gibt es, verdammt noch mal, nicht mal Rhabarber Kuchen.
Mittwoch, 21. März 2012
Annual Blog Statistic 21.03.2011-21.03.2012
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Sonntag, 4. März 2012
My House, my (future) wife, my beach...
Friedrich Stowasser, besser bekannt als Friedensreich Hundertwasser, sagte einmal: Rechte Winkel und gerade Linien sind Werkzeuge des Teufels. Der Anblick unseres Hauses hätte ihn wohl erfreut.
Es ist ein grosses, zweigeschossiges Gebäude, am Anfang einer ruhigen aber breiten Gasse gelegen, auf einem dreieckigen Grundstück clever und originell mit vielen Ecken und Kanten erbaut. Rechte Winkel sucht man fast vergebens.
Es ist das grösste Haus in dem ich je alleine bzw. zu zweit gewohnt habe, das angenehmste sowieso.
Allerdings muss man Kitsch mögen oder Kitsch resistent sein, wenn man hier wohnen will, denn dies ist wohl typisch für die gehobene vietnamesische Mittelschicht.
Die Wände sind rosa getüncht, der Boden im Erdgeschoss hellblau, im ersten Stock dunkelgrün gefliest, der riesige dimmbare Kronleuchter im Wohnzimmer ist in hellblau gehalten, wie auch die Gardinen vor den Fenstern. Aber es ist vor allem dieses riesige ovale Loch welches man über die gesamte Raumhöhe in eine der Wohnzimmerwände zu Verzierung und Ergötzung geschlagen hat um danach dessen Umrandungen in grellem minz-grün an zu malen welches einen beim ersten Anblick gequält zusammen zucken lässt und man sich unwillkürlich fragt warum Menschen, welche Hunderttausend Dollar in ein Hausbau investieren sich so was schreckliches antun mögen.
Ich habe eine Woche gebraucht um die Antwort herauszufinden: Es ist ein Aquarium. Jesus Christ. Der gemalten Hintergrund, auf welchem Wasserfälle, Reiher und Bäume zur Zeiten der Kirschblüte in grellem Weiss, grün und rosa erstrahlen hätte ein Hinweis sein können. Der Wasserhahn und der Abfluss in Bodennähe ebenso. Der bange Anruf beim Vermieter brachte dann schreckliche Gewissheit. Wir müssen wohl Fische kaufen gehen, vielleicht auch kleine Schildkröten. Vielleicht eine gute Gelegenheit Kindheitstraumata zu verarbeiten. Kein Goldfisch meiner Kinderzeit, alljährlich auf der Kirmes oder der "Schueberfouer" gekauft oder gewonnen, haben länger als eine Woche überlebt. Die weissen Zwergkaninchen (die alle Schnupperchen hiessen) übrigens auch nicht (meistens wars der Hund).
Zugeständnisse an den westlichen Lebensstil findet man auch vor, der Fernseher an der Wand neben Aquarium und dezenten Plastikblumen installiert, ist ein Flachbild, in der fünfeckigen Küche gibt es eine Waschmaschine sowie ein riesiger Kühlschrank. Gekocht wird mit Gas. Gesurft mit ADSL.
Unser Haus hat zwei Badezimmer, eins im EG und eins im ersten Stock wo sich zwei Schlafzimmer befinden. In einem kleinen siebeneckigen Zimmer hängt zum Schutz des Hauses und zur Huldigung Buddhas ein Haus-Tempelchen an der Wand mitsamt Räucherstäbchen und kleinen Gläschen damit die Hausgeister immer was zu saufen haben und einem wohlgesonnen bleiben. Ich zeige mich da durchaus grosszügig, allerdings gibts nur alkoholfreies Trinkwasser. Nicht dass die Hausgeister das Kotzen kriegen wenn sie des nachts unterwegs sind...
Nach vorne hinaus, zur Gasse hin gibt es drei kleine Balkone, auf einem steht eine vietnamesische Fahne (roter Hintergrund mit gelben Stern) bereit, der Vermieter hat uns auf eindringlichste nahegelegt an den Feiertagen (der nächste ist wohl Ho Chi Minh´s Geburtstag) die Fahne wehen zu lassen. Unterlassungen könnten eine Geldstrafe nach sich ziehen, meinte er. Ich werde versuchen daran zu denken.
Nach hinten raus gibt es noch eine riesige, uneinsehbare und als Schutz vor Einbrechern voll vergitterte Terrasse, ideal zum Grillen und zum rumlümmeln. Auch die Lage ist toll, wenn man aus der Gasse heraustritt, braucht man nur noch über die Strandstrasse, die "Tran Phu" und man ist am Meer. Wir wohnen am südlichen Ende der Bucht, zur Stadtmitte sind es 25 Minuten zu Fuss am Meer entlang,
Jetzt um Mitternacht ist es noch heiss im Haus und ich kann nicht einschlafen. Ich möchte die Aircon nicht einschalten, denn letzte Nacht habe ich Lehrgeld bezahlt, es ist wirklich keine gute Idee bei 30 Grad Zimmertemperatur, über Nacht 18 Grad kalte Luft über den überhitzen nackten Body rieseln zu lassen.
Binh, ab sofort "beste Freundin von allen", genannt, schläft den Schlaf den sie dringend braucht, denn um viertel nach sechs muss sie aufstehen und arbeiten gehen. Ab und zu grunzt sie und ihre Hand sucht nach mir, findet meist meinen fetten Bauch, der ist am einfachsten zu finden und steckt zur längeren Verweilung einen ihrer Fingerkuppen in meinen Nabel, grunzt wieder, dieses mal zufrieden, und träumt weiter.
Ich werde morgen früh fünf Minuten nach Ihr aufstehen, denn ich warte noch den Weckruf des Strassenverkäufers ab.
Ziemlich genau um zwanzig nach sechs ertönen seine ersten Banh Mi-Bhan Mi (Brot-Brot) Rufe. Es ist ein freundlicher und zahnloser alter Mann der auf einem rostigen Fahrrad bei jedem Wind und Wetter einen riesigen Brotkorb mit frischen Baguettes durch die Strassen und Gassen Nha Trang´s jongliert.
Da die beste Freundin von allen nun im Bad ist, ist es meine Aufgabe an das Brot zu kommen.
Dies tue ich, wie ich finde, auf eine sehr elegante Weise. Nach den ersten Weckrufen habe ich noch ein bisschen Zeit um T-shirt und Unterhose anzuziehen, denn der Brotverkäufer fährt noch einmal um den Block. Neben unserem Bett steht das rote Eimerchen bereit, nein, das ist kein Pisspott, sondern dazu da schnellstmöglich und stressfrei Frühstück zu kriegen ohne runter ins Erdgeschoss laufen zu müssen, drei Schlösser auf zu sperren und hinaus in die Öffentlichkeit treten zu müssen.
Ich lasse das rote Eimerchen, mitsamt seinen 10.500 Dong Inhalt (ungefähr 38 eurocent) welches an einem grünen Band am Schlafzimmer Balkon festgezurrt ist, hinab, der Banh-Mi Verkäufer nimmt sein Geld und packt drei ofenfrische Baguettes hinein und schwupps di wupps riecht es plötzlich verdammt gut im Schlafzimmer. Da fällt das Aufstehen leicht, runter in die riesige Küche, Spiegeleier gibts meistens, dazu noch eine Tomate und eine kleine Gurke in Scheiben geschnitten und ein paar Karotten in den Juicer. Das ist das Frühstück wie ich es mag. Meiner beste Freundin von allem schmeckt das leider nicht. Während ich in mein Baguette, bestrichen mit Streichkäse (La vache qui rit) oder Marmelade (Bon Maman) beisse und Nescafe trinke, schlürft sie ungerührt ihre Suppe, befördert mit den Stäbchen elegant Fischbällchen in ihren Mund und auch ich versuche ungerührt zu gucken und den Fischgeruch zu ignorieren. Das muss wohl Liebe sein. Nach Monaten schwerer Krankheit, Depressionen und Einsamkeit, scheint es wieder aufwärts zu gehen. Im nächsten Posting werde ich über die beste Freundin von allen schreiben, dieses wundervolle und ungewöhnliche Geschöpf, 35 Jahre alt ist sie, 1m 50 klein und keine 40 kg schwer, welches es geschafft hat mein Leben positiv zu verändern. Wir sind ein ungewöhliches Paar, ohne Zweifel, oder wie sagte der junge Backpacker zu seiner Freundin als sie am Strand an uns vorbeigingen: " What a funny couple!"
Es ist ein grosses, zweigeschossiges Gebäude, am Anfang einer ruhigen aber breiten Gasse gelegen, auf einem dreieckigen Grundstück clever und originell mit vielen Ecken und Kanten erbaut. Rechte Winkel sucht man fast vergebens.
Es ist das grösste Haus in dem ich je alleine bzw. zu zweit gewohnt habe, das angenehmste sowieso.
Allerdings muss man Kitsch mögen oder Kitsch resistent sein, wenn man hier wohnen will, denn dies ist wohl typisch für die gehobene vietnamesische Mittelschicht.
Die Wände sind rosa getüncht, der Boden im Erdgeschoss hellblau, im ersten Stock dunkelgrün gefliest, der riesige dimmbare Kronleuchter im Wohnzimmer ist in hellblau gehalten, wie auch die Gardinen vor den Fenstern. Aber es ist vor allem dieses riesige ovale Loch welches man über die gesamte Raumhöhe in eine der Wohnzimmerwände zu Verzierung und Ergötzung geschlagen hat um danach dessen Umrandungen in grellem minz-grün an zu malen welches einen beim ersten Anblick gequält zusammen zucken lässt und man sich unwillkürlich fragt warum Menschen, welche Hunderttausend Dollar in ein Hausbau investieren sich so was schreckliches antun mögen.
Ich habe eine Woche gebraucht um die Antwort herauszufinden: Es ist ein Aquarium. Jesus Christ. Der gemalten Hintergrund, auf welchem Wasserfälle, Reiher und Bäume zur Zeiten der Kirschblüte in grellem Weiss, grün und rosa erstrahlen hätte ein Hinweis sein können. Der Wasserhahn und der Abfluss in Bodennähe ebenso. Der bange Anruf beim Vermieter brachte dann schreckliche Gewissheit. Wir müssen wohl Fische kaufen gehen, vielleicht auch kleine Schildkröten. Vielleicht eine gute Gelegenheit Kindheitstraumata zu verarbeiten. Kein Goldfisch meiner Kinderzeit, alljährlich auf der Kirmes oder der "Schueberfouer" gekauft oder gewonnen, haben länger als eine Woche überlebt. Die weissen Zwergkaninchen (die alle Schnupperchen hiessen) übrigens auch nicht (meistens wars der Hund).
Unser Haus hat zwei Badezimmer, eins im EG und eins im ersten Stock wo sich zwei Schlafzimmer befinden. In einem kleinen siebeneckigen Zimmer hängt zum Schutz des Hauses und zur Huldigung Buddhas ein Haus-Tempelchen an der Wand mitsamt Räucherstäbchen und kleinen Gläschen damit die Hausgeister immer was zu saufen haben und einem wohlgesonnen bleiben. Ich zeige mich da durchaus grosszügig, allerdings gibts nur alkoholfreies Trinkwasser. Nicht dass die Hausgeister das Kotzen kriegen wenn sie des nachts unterwegs sind...
Nach vorne hinaus, zur Gasse hin gibt es drei kleine Balkone, auf einem steht eine vietnamesische Fahne (roter Hintergrund mit gelben Stern) bereit, der Vermieter hat uns auf eindringlichste nahegelegt an den Feiertagen (der nächste ist wohl Ho Chi Minh´s Geburtstag) die Fahne wehen zu lassen. Unterlassungen könnten eine Geldstrafe nach sich ziehen, meinte er. Ich werde versuchen daran zu denken.
Nach hinten raus gibt es noch eine riesige, uneinsehbare und als Schutz vor Einbrechern voll vergitterte Terrasse, ideal zum Grillen und zum rumlümmeln. Auch die Lage ist toll, wenn man aus der Gasse heraustritt, braucht man nur noch über die Strandstrasse, die "Tran Phu" und man ist am Meer. Wir wohnen am südlichen Ende der Bucht, zur Stadtmitte sind es 25 Minuten zu Fuss am Meer entlang,
Jetzt um Mitternacht ist es noch heiss im Haus und ich kann nicht einschlafen. Ich möchte die Aircon nicht einschalten, denn letzte Nacht habe ich Lehrgeld bezahlt, es ist wirklich keine gute Idee bei 30 Grad Zimmertemperatur, über Nacht 18 Grad kalte Luft über den überhitzen nackten Body rieseln zu lassen.
Binh, ab sofort "beste Freundin von allen", genannt, schläft den Schlaf den sie dringend braucht, denn um viertel nach sechs muss sie aufstehen und arbeiten gehen. Ab und zu grunzt sie und ihre Hand sucht nach mir, findet meist meinen fetten Bauch, der ist am einfachsten zu finden und steckt zur längeren Verweilung einen ihrer Fingerkuppen in meinen Nabel, grunzt wieder, dieses mal zufrieden, und träumt weiter.
Ich werde morgen früh fünf Minuten nach Ihr aufstehen, denn ich warte noch den Weckruf des Strassenverkäufers ab.
Ziemlich genau um zwanzig nach sechs ertönen seine ersten Banh Mi-Bhan Mi (Brot-Brot) Rufe. Es ist ein freundlicher und zahnloser alter Mann der auf einem rostigen Fahrrad bei jedem Wind und Wetter einen riesigen Brotkorb mit frischen Baguettes durch die Strassen und Gassen Nha Trang´s jongliert.
Da die beste Freundin von allen nun im Bad ist, ist es meine Aufgabe an das Brot zu kommen.
Dies tue ich, wie ich finde, auf eine sehr elegante Weise. Nach den ersten Weckrufen habe ich noch ein bisschen Zeit um T-shirt und Unterhose anzuziehen, denn der Brotverkäufer fährt noch einmal um den Block. Neben unserem Bett steht das rote Eimerchen bereit, nein, das ist kein Pisspott, sondern dazu da schnellstmöglich und stressfrei Frühstück zu kriegen ohne runter ins Erdgeschoss laufen zu müssen, drei Schlösser auf zu sperren und hinaus in die Öffentlichkeit treten zu müssen.
Ich lasse das rote Eimerchen, mitsamt seinen 10.500 Dong Inhalt (ungefähr 38 eurocent) welches an einem grünen Band am Schlafzimmer Balkon festgezurrt ist, hinab, der Banh-Mi Verkäufer nimmt sein Geld und packt drei ofenfrische Baguettes hinein und schwupps di wupps riecht es plötzlich verdammt gut im Schlafzimmer. Da fällt das Aufstehen leicht, runter in die riesige Küche, Spiegeleier gibts meistens, dazu noch eine Tomate und eine kleine Gurke in Scheiben geschnitten und ein paar Karotten in den Juicer. Das ist das Frühstück wie ich es mag. Meiner beste Freundin von allem schmeckt das leider nicht. Während ich in mein Baguette, bestrichen mit Streichkäse (La vache qui rit) oder Marmelade (Bon Maman) beisse und Nescafe trinke, schlürft sie ungerührt ihre Suppe, befördert mit den Stäbchen elegant Fischbällchen in ihren Mund und auch ich versuche ungerührt zu gucken und den Fischgeruch zu ignorieren. Das muss wohl Liebe sein. Nach Monaten schwerer Krankheit, Depressionen und Einsamkeit, scheint es wieder aufwärts zu gehen. Im nächsten Posting werde ich über die beste Freundin von allen schreiben, dieses wundervolle und ungewöhnliche Geschöpf, 35 Jahre alt ist sie, 1m 50 klein und keine 40 kg schwer, welches es geschafft hat mein Leben positiv zu verändern. Wir sind ein ungewöhliches Paar, ohne Zweifel, oder wie sagte der junge Backpacker zu seiner Freundin als sie am Strand an uns vorbeigingen: " What a funny couple!"
Sonntag, 25. September 2011
on the road, by far to long
this man’s life, not more than a floating dream
the house abandoned, traveling with an empty heart
back to the past, where it all began
to settle grief and make some peace
to find a path to future, how narrow it may be
nippon, here I stand, I pray for help
begging to grant me, what it needs
to kill the pain, to free my soul
rob
Montag, 5. September 2011
Dead Man walking...
Wenn man aus dem Zimmerfenster des Royal Falcon schaut, hat man einen schönen Blick über die Flachdächer von Deira. Ich bin erstaunt keine Wolkenkratzer oder Glasbauten zu sehen, die scheinen sich irgendwo in weiter Ferne hinter einem flimmerndem Horizont zu verstecken.
Alles was ich sehe sind hunderte weissgetünchte Flachdächer, auf denen die Gewandungen der einheimischen Bevölkerung traurig hängend in der Sonne braten und hoffnungsfroh darauf warten bald wieder ins Innere zu dürfen.
Auf jedem Dach gibt es mindestens eine Satelittenschüssel, gerne auch mal deren drei oder vier, auch Araber wollen gerne Fashion TV gucken oder eine Gina Wild in Action sehen.
Menschen sieht man fast keine da unten, das Hotelfenster lässt sich nicht öffnen, aber man ahnt, dass es heiss da draussen sein muss.
Eine kleine braunhäutige Gestalt, wahrscheinlich ein subkontinentischer Hausangestellter, öffnet die Tür auf dem gegenüberliegenden Hausdach und eilt zu den Wäscheleinen.
Leider hat er vergessen seine Latschen anzuziehen, der Steinboden über den er laufen muss, scheint wohl, der unbarmherzigen Sonne wegen, schon ziemlich aufgeheizt zu sein. Während er die Wäsche abhängt, fängt er plötzlich an ziemlich flott hin und her zu hopsen damit beide Füsse bloss nie gleichzeitig den Boden berühren müssen und versucht gleichzeitig eilig Kleidungsstücke herunter zu reissen.
Seine Sohlen müssen arg brennen, ab und zu flüchtet er zurück in den Schatten des Treppeneingangs und steht dann ziemlich ratlos da, erst ein paar Wäschestücke hat er ergattert, und er massiert sich missmutig seine Verbrennungen.
Dann hat er eine Idee, er rennt zur Leine, reisst sich ein paar (weisse !) Socken herunter, (obwohl es auch schwarze zur Auswahl gehabt hätte, wie man als interessierter Zuschauer feststellen darf), zieht sich diese an und ab jetzt geht es schon schmerzfreier zu.
Die Arbeit zieht sich hin, nun scheint es ihm auch oben herum heiss zu werden, aber das Kerlchen ist clever, er greift sich nun ein bordeauxrotes Frauenkleid mit schwarzem Blümchenmuster und wickelt es sich als Sonnenschutz um den überhitzten Schädel.
Wie schade, dass ich gestern keine Digicam mit Zoom und Filmfunktion gekauft habe, sonst wäre der kleine braunhäutige und hüpfende Flachdachangestellte mit Frauenkleider auf dem Kopf und weissen Söckchen an den Füsschen nun ein Star auf Youtube.
Nachdem er alle Wäschestücke abgehängt und im Schatten fein säuberlich zu einem Stapel zusammengefaltet hat, das Blümchenkleid als letztes ganz oben, zieht er die mittlerweile nicht mehr ganz so weissen Socken wieder aus, wölbt sie zu einen Knäuel zusammen und wirft sie weit ausholend auf ein weiter entferntes Flachdach, auf welchem sich in naher Zukunft wohl ein anderer Hausangestellter sich Gedanken darüber wird machen müssen, wem denn diese verdammten Socken gehören mögen.
Aber unser kleiner braunhäutiger Diener hat seine Aufgabe gut gelöst, wie ich finde und eilt zurück ins kühle Hausinnere. Gratulation !
Ich bleibe so lange in meinem Zimmer im Royal Falcon wie es mir erlaubt ist, also bis fast 15 Uhr, halte noch ein Schwätzchen mit der Filippina an der Rezeption ("How do you like it here in Dubai?-The money is very good!) und lasse mir von Ihr den Weg zur nächsten Metrostation erklären (200 Meter zur nächsten Ampelkreuzung, links abbiegen und nach weiteren 200 Meter, wäre ich schon an der Union Square Metrostation).
Ob ich denn sicher sei laufen zu wollen, fragt sie noch, sie könne mir auch gerne ein Taxi rufen.
"I wo", sage ich, (wird auf englisch "eiweu" ausgesprochen), ist doch nur um die Ecke, so sehe ich was von Dubai. Ich Dummerchen, ich.
Und so laufe ich wohlgestimmt los, ist ja nicht weit, vielleicht kriege ich unterwegs ja noch irgendwo was zu essen. Ich Dummerchen, ich.
Die gute Stimmung hält nicht lange an, was damit zusammenhängen könnte, dass es draussen 43 Grad im Schatten hat, es aber leider keinen Schatten gibt.
Nach ein paar Augenblicken schon ist man nicht nur am japsen und hecheln, sondern auch am zerfliessen. Bäche von Körperflüssigkeiten bahnen sich ihren Weg aus den oberen Körper Regionen in die unteren Körper Regionen und man kann nur hoffen, dass kein Blut dabei ist.
Die Strassen sind leergefegt, Geschäfte und Restaurants sind verrammelt und verriegelt. Habe ich schon erwähnt, dass Ramadan ist?
So schleppe ich meinen wohlbeleibten Body und meine 20 Kg Gepäck vom Royal Falcon weg und zur Metrostation hin, und nach einer Weile muss ich mir ernsthaft Gedanken darüber machen, ob ich diese wagemutige Fussexpedition, eine der verwegensten, die in der Geschichte der Menschheit je unternommen wurde, gesundheitlich auch nicht unriskant, durch die mörderisch heissen Strassenschluchten Dubai´s überleben werde.
Sollte man hier mit Hitzekoller zusammenbrechen, wird es Ewigkeiten dauern bis man gefunden wird, es ist ja niemand auf der Strasse der einem helfen könnte und wegen Ramadan gibt es nicht mal Wasser auf die trockenen Lippen.
Wahrscheinlich wird man des Nachts als übriggebliebener und vertrockneter Fettfleck, von einem emsigen Strassenfeger vom Asphalt weggekratzt werden.
Ob der Helikopter der "Luxembourg Air Rescue" neben Sauerstoff auch eine Klimaanlage an Bord hat?
Als ich an der roten Ampel ankomme bin ich fix und alle, natürlich strahlt sie mich in Rot an, ansonsten sie ja grüne Ampel heissen würde, aber ein angebrachtes Schild am Pfosten klärt den ungebildeten Passanten zweispraching darüber auf, was er als Neuankömmling an dieser Fussgängerampel zwecks seiner sicheren Überquerung der Strasse zu unternehmen habe.
Ich lese die Instruktionen aufmerksam durch, man will ja nichts falsch machen und auch keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren:
1. Push button and wait.
2. neben der Abbildung eines grünen Männchens steht in Grün: Walk !
3. neben der Abbildung eines roten Männchens, steht in Rot: Do not walk !
4. neben der Abbildung eines grünen Männchens, welches aussieht als hätte es eine Erleuchtung, denn es hat viele grüne Pünktchen um den Kopf, steht: Do not start
walking !
Hochkonzentriert drücke ich hoffnungsfroh den Knopf und warte: rot, rot... rot, ...noch immer rot. Noch eine weitere Minute "Rot" in dieser Gluthitze und ich krepiere.
Ich hebe mit letzte Kraft den Kopf und gucke verzweifelt das Männchen an : Rot. Ich laufe los, besser vom Inder überfahren werden als als gegrillter Fettklops den Märtyrer Tod auf glühendem Asphalt riskieren.
So, nur nóch zweihundert Meter Qual, in weiter Ferne sehe ich ein Gebäude flimmern, welches aussieht wie ein gelandetes Ufo. Hoffentlich ist es die Metrostation und keine Fata Morgana. Ufo ist auch recht, Hauptsache es hat Aircon. Ich schaffe es fast nicht und ich überlege ernsthaft das Gepäck abzuwerfen, damit ich noch eine Chance habe. Nach Ewigkeiten des Martyriums erreiche ich endlich, zusammen mit ein paar anderen Geknechteten und Mittellosen, allesamt Afrikaner und Inder, den lebensrettenden vorauswerfenden Schatten des Ufogebäudes. Geschafft! Überlebt! Diese Expedition muss unbedingt in schriftlicher Form für die Nachwelt als Warnung niedergeschrieben werden. Gute Planung, genügend Wasser, Sonnenschutz und Hut sind für Gelingen und Überleben ein absolutes Muss! Es soll auch so kleine elektronischen Dinger geben, mit welchen man rote Ampeln umgehend auf grün schalten kann.
Das erste was man sich kauft wenn man in Dubai zu Geld gekommen ist, ist wohl ein Auto, selbstverständlich mit Aircon. Anders kann man hier auf Dauer nicht überleben.
In der edlen Metrostation natürlich wohluender Kälteschock, so dass sich das Schwitzwasser, welches sich in den unteren Körperregionen angesammelt hat, zwecks Spermienkühlung auch geschwind gefrieren kann.
Es wurde weder an Marmor noch an genügend Rolltreppen die einen nach unten führen, gespart, was auch nötig ist, weil mir von den Strapazen meiner Strassenexpedition noch die Knie zittern.
Ich muss dringend an meiner Fitness arbeiten, bevor ich in die Emirate zurückkehre, aber warum soll ich auch hierher zurückkehren wollen, denke ich noch, und als ich an den Ticketschalter trete. Dort sehe ich mich einer der schönsten und zauberhaftesten Geschöpfe des Morgenlandes gegenüber und ich bin so hin und weg ob dieser exotischen, arabischen und unverschleierten Schönheit, dass ich für einen Moment nicht weiss was ich sagen soll, als sie mir in melodiösem arabisch eine Frage stellt.
Wahrscheinlich fragt sie mich eher, wohin ich fahren will, als, ob ich sie vielleicht heiraten möchte.
Aber ich antworte mit einen "Yes", und schiebe noch ein bekräftigendes "Yes" hinterher. Ich werde zurück kommen nach Dubai, ich werde als Putze bei 43 Grad im Schatten, aber ohne desselben, Strassen fegen, Taxis fahren, Wäsche abhängen. Ich werde alles machen was auch immer nötig ist, um in iher Nähe sein zu dürfen.
"Yes, to the airport", sagt der Feigling stattdessen, viel zu schnell gibt sie mir eine Fahrkarte für 4 Dirham, ich sage "thank you", sauge ihre Schönheit und ihre Anmut, so lange es geht in mich auf und tipple dann traurig von dannen, man will ja keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren.
Jedenfalls weiss ich jetzt den Grund warum die Araber Ihre Frauen verschleieren.
Diese egoistische Brut von Chauvi Schweinen haben Schiss, dass man ihre Schönheiten klaut!
Eine weitere Rolltreppe führt eine weitere Etage nach unten, die Knie zittern weiter, dieses Mal aus anderen Gründen.
Ich könnte zurückgehen, heisere Liebesbeschwörungen flüstern und einen auf Omar Sharif machen, meinen Willen zum Islam zu konvertieren, kundtun. Alles kein Problem, ebensowenig die schon angesetzte Beschneidung des kleinen Mazungos weiter unten....
Die intensiven Erlebnisse der letzten halben Stunde waren ein bisserl viel für mich, ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Das Alter und die Hitze sind schuld, wie ich immer sage.
Auf einer Bank sitzen zwei weibliche Teenager, ich stehe daneben und gemeinsam warten wir auf die Metro. Ein Mädel schaut mich an und redet unablässig auf arabisch, sie scheint mir was erklären zu wollen, ich lächle und sage "thank you", daraufhin kichern beide wie Bolle und ihre Freundin sagt mir auf englisch, dass ihre Freundlin gar nicht mit mir geredet hätte. Ich sage, "okay, but I always smile and say thank you, if a Lady dares to have a conversation with me", woraufhin die zwei Hühner wieder wie irrsinnig anfangen zu gackern.
Endlich fährt die Metro ein, die Türen öffnen sich, wir steigen gemeinsam ein, die Teenies kichern wieder und ich denke noch, was ist nun schon wieder, da kommt eine Metro Fachangestellte in schmucker grauer Dienstuniform auf mich zu und sagt mir streng, dass ich doch bitte den Waggon zu verlassen hätte.
"This one is for Ladies only". Ein kurzer prüfender Rundumblick, tatsächlich nur Weiber um mich herum und ziemliche attraktive wie ich feststellen darf, aber ich werde mal wieder von der Damenwelt nicht ernst genommen, denn nun kichern fast alle und ich wechsele schleunigst den Waggon, man will ja keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren.
In dem anderen Waggon dann nur noch langweilige Männer vom Subkontinent, die mich ob meines Mutes in den Frauenwagen eingestiegen zu sein, bewundernd angucken.
Copyright©Dubai ? Dubai ?? 2011 Alle Rechte vorbehalten
Alles was ich sehe sind hunderte weissgetünchte Flachdächer, auf denen die Gewandungen der einheimischen Bevölkerung traurig hängend in der Sonne braten und hoffnungsfroh darauf warten bald wieder ins Innere zu dürfen.
Auf jedem Dach gibt es mindestens eine Satelittenschüssel, gerne auch mal deren drei oder vier, auch Araber wollen gerne Fashion TV gucken oder eine Gina Wild in Action sehen.
Menschen sieht man fast keine da unten, das Hotelfenster lässt sich nicht öffnen, aber man ahnt, dass es heiss da draussen sein muss.
Eine kleine braunhäutige Gestalt, wahrscheinlich ein subkontinentischer Hausangestellter, öffnet die Tür auf dem gegenüberliegenden Hausdach und eilt zu den Wäscheleinen.
Leider hat er vergessen seine Latschen anzuziehen, der Steinboden über den er laufen muss, scheint wohl, der unbarmherzigen Sonne wegen, schon ziemlich aufgeheizt zu sein. Während er die Wäsche abhängt, fängt er plötzlich an ziemlich flott hin und her zu hopsen damit beide Füsse bloss nie gleichzeitig den Boden berühren müssen und versucht gleichzeitig eilig Kleidungsstücke herunter zu reissen.
Seine Sohlen müssen arg brennen, ab und zu flüchtet er zurück in den Schatten des Treppeneingangs und steht dann ziemlich ratlos da, erst ein paar Wäschestücke hat er ergattert, und er massiert sich missmutig seine Verbrennungen.
Dann hat er eine Idee, er rennt zur Leine, reisst sich ein paar (weisse !) Socken herunter, (obwohl es auch schwarze zur Auswahl gehabt hätte, wie man als interessierter Zuschauer feststellen darf), zieht sich diese an und ab jetzt geht es schon schmerzfreier zu.
Die Arbeit zieht sich hin, nun scheint es ihm auch oben herum heiss zu werden, aber das Kerlchen ist clever, er greift sich nun ein bordeauxrotes Frauenkleid mit schwarzem Blümchenmuster und wickelt es sich als Sonnenschutz um den überhitzten Schädel.
Wie schade, dass ich gestern keine Digicam mit Zoom und Filmfunktion gekauft habe, sonst wäre der kleine braunhäutige und hüpfende Flachdachangestellte mit Frauenkleider auf dem Kopf und weissen Söckchen an den Füsschen nun ein Star auf Youtube.
Nachdem er alle Wäschestücke abgehängt und im Schatten fein säuberlich zu einem Stapel zusammengefaltet hat, das Blümchenkleid als letztes ganz oben, zieht er die mittlerweile nicht mehr ganz so weissen Socken wieder aus, wölbt sie zu einen Knäuel zusammen und wirft sie weit ausholend auf ein weiter entferntes Flachdach, auf welchem sich in naher Zukunft wohl ein anderer Hausangestellter sich Gedanken darüber wird machen müssen, wem denn diese verdammten Socken gehören mögen.
Aber unser kleiner braunhäutiger Diener hat seine Aufgabe gut gelöst, wie ich finde und eilt zurück ins kühle Hausinnere. Gratulation !
Ich bleibe so lange in meinem Zimmer im Royal Falcon wie es mir erlaubt ist, also bis fast 15 Uhr, halte noch ein Schwätzchen mit der Filippina an der Rezeption ("How do you like it here in Dubai?-The money is very good!) und lasse mir von Ihr den Weg zur nächsten Metrostation erklären (200 Meter zur nächsten Ampelkreuzung, links abbiegen und nach weiteren 200 Meter, wäre ich schon an der Union Square Metrostation).
Ob ich denn sicher sei laufen zu wollen, fragt sie noch, sie könne mir auch gerne ein Taxi rufen.
"I wo", sage ich, (wird auf englisch "eiweu" ausgesprochen), ist doch nur um die Ecke, so sehe ich was von Dubai. Ich Dummerchen, ich.
Und so laufe ich wohlgestimmt los, ist ja nicht weit, vielleicht kriege ich unterwegs ja noch irgendwo was zu essen. Ich Dummerchen, ich.
Die gute Stimmung hält nicht lange an, was damit zusammenhängen könnte, dass es draussen 43 Grad im Schatten hat, es aber leider keinen Schatten gibt.
Nach ein paar Augenblicken schon ist man nicht nur am japsen und hecheln, sondern auch am zerfliessen. Bäche von Körperflüssigkeiten bahnen sich ihren Weg aus den oberen Körper Regionen in die unteren Körper Regionen und man kann nur hoffen, dass kein Blut dabei ist.
Die Strassen sind leergefegt, Geschäfte und Restaurants sind verrammelt und verriegelt. Habe ich schon erwähnt, dass Ramadan ist?
So schleppe ich meinen wohlbeleibten Body und meine 20 Kg Gepäck vom Royal Falcon weg und zur Metrostation hin, und nach einer Weile muss ich mir ernsthaft Gedanken darüber machen, ob ich diese wagemutige Fussexpedition, eine der verwegensten, die in der Geschichte der Menschheit je unternommen wurde, gesundheitlich auch nicht unriskant, durch die mörderisch heissen Strassenschluchten Dubai´s überleben werde.
Sollte man hier mit Hitzekoller zusammenbrechen, wird es Ewigkeiten dauern bis man gefunden wird, es ist ja niemand auf der Strasse der einem helfen könnte und wegen Ramadan gibt es nicht mal Wasser auf die trockenen Lippen.
Wahrscheinlich wird man des Nachts als übriggebliebener und vertrockneter Fettfleck, von einem emsigen Strassenfeger vom Asphalt weggekratzt werden.
Ob der Helikopter der "Luxembourg Air Rescue" neben Sauerstoff auch eine Klimaanlage an Bord hat?
Als ich an der roten Ampel ankomme bin ich fix und alle, natürlich strahlt sie mich in Rot an, ansonsten sie ja grüne Ampel heissen würde, aber ein angebrachtes Schild am Pfosten klärt den ungebildeten Passanten zweispraching darüber auf, was er als Neuankömmling an dieser Fussgängerampel zwecks seiner sicheren Überquerung der Strasse zu unternehmen habe.
Ich lese die Instruktionen aufmerksam durch, man will ja nichts falsch machen und auch keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren:
1. Push button and wait.
2. neben der Abbildung eines grünen Männchens steht in Grün: Walk !
3. neben der Abbildung eines roten Männchens, steht in Rot: Do not walk !
4. neben der Abbildung eines grünen Männchens, welches aussieht als hätte es eine Erleuchtung, denn es hat viele grüne Pünktchen um den Kopf, steht: Do not start
walking !
Hochkonzentriert drücke ich hoffnungsfroh den Knopf und warte: rot, rot... rot, ...noch immer rot. Noch eine weitere Minute "Rot" in dieser Gluthitze und ich krepiere.
Ich hebe mit letzte Kraft den Kopf und gucke verzweifelt das Männchen an : Rot. Ich laufe los, besser vom Inder überfahren werden als als gegrillter Fettklops den Märtyrer Tod auf glühendem Asphalt riskieren.
So, nur nóch zweihundert Meter Qual, in weiter Ferne sehe ich ein Gebäude flimmern, welches aussieht wie ein gelandetes Ufo. Hoffentlich ist es die Metrostation und keine Fata Morgana. Ufo ist auch recht, Hauptsache es hat Aircon. Ich schaffe es fast nicht und ich überlege ernsthaft das Gepäck abzuwerfen, damit ich noch eine Chance habe. Nach Ewigkeiten des Martyriums erreiche ich endlich, zusammen mit ein paar anderen Geknechteten und Mittellosen, allesamt Afrikaner und Inder, den lebensrettenden vorauswerfenden Schatten des Ufogebäudes. Geschafft! Überlebt! Diese Expedition muss unbedingt in schriftlicher Form für die Nachwelt als Warnung niedergeschrieben werden. Gute Planung, genügend Wasser, Sonnenschutz und Hut sind für Gelingen und Überleben ein absolutes Muss! Es soll auch so kleine elektronischen Dinger geben, mit welchen man rote Ampeln umgehend auf grün schalten kann.
Das erste was man sich kauft wenn man in Dubai zu Geld gekommen ist, ist wohl ein Auto, selbstverständlich mit Aircon. Anders kann man hier auf Dauer nicht überleben.
In der edlen Metrostation natürlich wohluender Kälteschock, so dass sich das Schwitzwasser, welches sich in den unteren Körperregionen angesammelt hat, zwecks Spermienkühlung auch geschwind gefrieren kann.
Es wurde weder an Marmor noch an genügend Rolltreppen die einen nach unten führen, gespart, was auch nötig ist, weil mir von den Strapazen meiner Strassenexpedition noch die Knie zittern.
Ich muss dringend an meiner Fitness arbeiten, bevor ich in die Emirate zurückkehre, aber warum soll ich auch hierher zurückkehren wollen, denke ich noch, und als ich an den Ticketschalter trete. Dort sehe ich mich einer der schönsten und zauberhaftesten Geschöpfe des Morgenlandes gegenüber und ich bin so hin und weg ob dieser exotischen, arabischen und unverschleierten Schönheit, dass ich für einen Moment nicht weiss was ich sagen soll, als sie mir in melodiösem arabisch eine Frage stellt.
Wahrscheinlich fragt sie mich eher, wohin ich fahren will, als, ob ich sie vielleicht heiraten möchte.
Aber ich antworte mit einen "Yes", und schiebe noch ein bekräftigendes "Yes" hinterher. Ich werde zurück kommen nach Dubai, ich werde als Putze bei 43 Grad im Schatten, aber ohne desselben, Strassen fegen, Taxis fahren, Wäsche abhängen. Ich werde alles machen was auch immer nötig ist, um in iher Nähe sein zu dürfen.
"Yes, to the airport", sagt der Feigling stattdessen, viel zu schnell gibt sie mir eine Fahrkarte für 4 Dirham, ich sage "thank you", sauge ihre Schönheit und ihre Anmut, so lange es geht in mich auf und tipple dann traurig von dannen, man will ja keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren.
Jedenfalls weiss ich jetzt den Grund warum die Araber Ihre Frauen verschleieren.
Diese egoistische Brut von Chauvi Schweinen haben Schiss, dass man ihre Schönheiten klaut!
Eine weitere Rolltreppe führt eine weitere Etage nach unten, die Knie zittern weiter, dieses Mal aus anderen Gründen.
Ich könnte zurückgehen, heisere Liebesbeschwörungen flüstern und einen auf Omar Sharif machen, meinen Willen zum Islam zu konvertieren, kundtun. Alles kein Problem, ebensowenig die schon angesetzte Beschneidung des kleinen Mazungos weiter unten....
Die intensiven Erlebnisse der letzten halben Stunde waren ein bisserl viel für mich, ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Das Alter und die Hitze sind schuld, wie ich immer sage.
Auf einer Bank sitzen zwei weibliche Teenager, ich stehe daneben und gemeinsam warten wir auf die Metro. Ein Mädel schaut mich an und redet unablässig auf arabisch, sie scheint mir was erklären zu wollen, ich lächle und sage "thank you", daraufhin kichern beide wie Bolle und ihre Freundin sagt mir auf englisch, dass ihre Freundlin gar nicht mit mir geredet hätte. Ich sage, "okay, but I always smile and say thank you, if a Lady dares to have a conversation with me", woraufhin die zwei Hühner wieder wie irrsinnig anfangen zu gackern.
Endlich fährt die Metro ein, die Türen öffnen sich, wir steigen gemeinsam ein, die Teenies kichern wieder und ich denke noch, was ist nun schon wieder, da kommt eine Metro Fachangestellte in schmucker grauer Dienstuniform auf mich zu und sagt mir streng, dass ich doch bitte den Waggon zu verlassen hätte.
"This one is for Ladies only". Ein kurzer prüfender Rundumblick, tatsächlich nur Weiber um mich herum und ziemliche attraktive wie ich feststellen darf, aber ich werde mal wieder von der Damenwelt nicht ernst genommen, denn nun kichern fast alle und ich wechsele schleunigst den Waggon, man will ja keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren.
In dem anderen Waggon dann nur noch langweilige Männer vom Subkontinent, die mich ob meines Mutes in den Frauenwagen eingestiegen zu sein, bewundernd angucken.
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Sonntag, 4. September 2011
Dubai at night...
Der Fahrer des Air Arabia Dubai Express lässt mich im Zentrum von Dubai, in Deira, bei einer Metro Station raus und da stehe ich nun mit Tagesrucksack und Reisetasche und bin, diese Schwüle ist wirklich unglaublich, wieder am hecheln und japsen. Über HRS habe ich mir im Internet ein günstiges Hotel reserviert, das Royal Falcon, und es müsste in der Nähe sein, gegenüber dem Reef Mall Shoppingcenter. Fragen kann ich niemanden, denn es befindet sich kein Passant auf der Strasse, durchaus verständlich wenn man nicht genug Sauerstoff zum herumspazieren zur Verfügung hat. Ein Taxi hält, ich nicke und die Kofferraumklappe öffnet sich vollautomatisch, ich schmeisse das Gepäck hinein und springe auf den Beifahrersitz und finde mich in einer rollenden Tiefkühltruhe wieder. Der Fahrer ist ein freundlicher kleiner Inder aus Chennai, er hat brav den Taxameter angestellt, kennt auch mein Hotel und wir rollen geschwätzig und fröstelnd durch das mitternächtliche Dubai. Wie erwartet überall Glitzerbauten, viel Licht und noch immer viel Verkehr. Ich frage den kleinen Inder wie es ihm in Dubai gefällt, nach längerer Überlegung meint er schliesslich diplomatisch, "the money is very good".
Ob er denn keine Schwierigkeiten hätte, nur eine Strassenseite, und dann auch noch die rechte, zu benutzen? versuche ich zu scherzen. Oh, meint er, alle Taxifahrer, die allermeisten seien aus Indien, müssten ein mehrwöchiges Training absolvieren, ehe sie das Permit bekämen.
Jeder der mal in Indien war, weiss, dass dieses eine sehr gute Idee ist, wahrscheinlich geht die meiste Zeit des Trainings damit drauf, den Gesellen vom Subkontinent das Hupen abzugewöhnen.
Ich stelle mir vor wie ich als Trainer mit Hilfe eines Stocks auf der Rückbank sitzend den indischen Taxifahrern das Hupen abgewöhnen darf. Ja, das wäre ein toller Job für mich.
Die Fahrt zum Royal Falcon dauert gute zehn Minuten und kostet 12 Dirham, ich gebe 15, welches ungefähr 3 Euro sind. Das Royal Falcon sieht für ein 2 Sterne Haus ziemlich schick aus, das Check-Inn wird von 2 überhöflichen Pakistanis durchgeführt, und einer schafft es sogar das "Sir" gleich zweimal in einem Satz unterzubringen. Ich bekomme ein Late-Checkout von 15 Uhr zugestanden, ein weiterer kleiner Inder aus Mumbai, schleppt mein Gepäck in einen funktionierenden Aufzug und danach in mein Zimmer im 5. Stock und ich bin angenehm überrascht, zwar ist das Zimmer nicht sehr gross, aber gross genug für ein King Size Bett, Farbfernseher und Minibar. Das Bad hat Badewanne und Dusche, mit bereitliegenden Fläschchen mit Gels, Shampoos und Lotions wie man es aus den 5 Sternen Häuser kennt. Das beste Preis Leistungs Zimmer (21 Euro die Nacht) des letzten halben Jahres, meine Kellerwohnung in Luxemburg miteingeschlossen. Nur das WLAN ist kostenpflichtig und leider teuer und so verzichte ich aufs Internet obwohl es schwerfällt. Schlafen will ich noch nicht, ich laufe rüber in die Reef Mall, die samstags bis ein Uhr morgens geöffnet hat, in der Woche sogar bis 3 Uhr.
Vor dem Eingang der Mall werde ich von einer Asiatin angesprochen, ob ich vielleicht eine Massage wünsche. "No, thank you very much, are you from Thailand?", frage ich sie. "No, from China", und wir halten ein kleines Schwätzchen und auf die Frage ob es ihr in Dubai gefalle, meint sie diplomatisch, dass "the money very good" sei. Witzig ist, dass sie jedes "R" als "L" ausspricht. Neben der Mall befinden sich ein paar kleine asiatische Lebensmittelläden, alle um diese Zeit noch geöffnet, die Kunden allesamt Asiaten und Inder. Am Eingang ein schwarzes Brett mit vielen Aushängen. Die angebotenen Zimmer die man für umgerechnet 150 Euro monatlich mieten kann, mit allen Annehmlichlkeiten, wie man stolz hinweist, sind allerdings meistens "for Philippinos only".
Auch die Reef Mall ist tiefgekühlt, wenn man nach Sauerstoff hechelnd hineinläuft kriegt man fast einen Kälteschock. Viele Kunden sind noch unterwegs, vor allem sehr viele Schleiereulen ganz in Schwarz mit ihren Edelhandtaschen aus französischer und italienischer Produktion, welches ziemlich sicher keine Fakes sind und der einzige individuelle Farbtupfer zu sein scheint, welche die konservative Muslima sich in der Öffentlichkeit zugesteht.
Ich laufe in ein Elektronikladen und gucke mir Digicams an, der aufmerksame Leser meines Blogs weiss, dass man mir in Kampala die Cam geklaut hat und das ich Ersatz brauche.
Die Preise scheinen günstig, aber ich bin irgendwie nicht in Laune meine Kreditkarte zu zücken, streife herum, werde von einer weiteren Asiatin angeprochen, ob ich vielleicht eine Massage will, sie wohne gleich um die Ecke. Ich winke ab, heute abend ziehe ich den technischen Nippes dem biologischen Nippel vor, aber ich werde langsam müde, lauf durch die feuchtheisse Waschküche zurück zum Hotel und vor dem Schlafengehen erkundige ich mich noch bei den diensttuenden Pakistanis nach Möglichkeiten um am nächsten morgen Frühstück zu bekommen.
Aber man winkt ab, das Hotelrestaurant biete zwar Frühstück an, aber nur bis 4 Uhr 30 morgens, danach werde ramadanisiert. Aber vom Fasten seien doch Ungläubige, Reisende, Kranke und Alte befreit, werfe ich ein und auf mich würden gleich alle vier Bezeichnungen zutreffen, eventuell sogar auch "Schwanger", aber man zuckt nur mit den Schultern und ich ziehe mich in mein morgenländisches Gemach zurück, die Lobpreisungen des Muezzins begleiten beruhigend durch die Nacht, manche mag das stören, ich liebe es, es gehört einfach dazu.
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Ob er denn keine Schwierigkeiten hätte, nur eine Strassenseite, und dann auch noch die rechte, zu benutzen? versuche ich zu scherzen. Oh, meint er, alle Taxifahrer, die allermeisten seien aus Indien, müssten ein mehrwöchiges Training absolvieren, ehe sie das Permit bekämen.
Jeder der mal in Indien war, weiss, dass dieses eine sehr gute Idee ist, wahrscheinlich geht die meiste Zeit des Trainings damit drauf, den Gesellen vom Subkontinent das Hupen abzugewöhnen.
Ich stelle mir vor wie ich als Trainer mit Hilfe eines Stocks auf der Rückbank sitzend den indischen Taxifahrern das Hupen abgewöhnen darf. Ja, das wäre ein toller Job für mich.
Die Fahrt zum Royal Falcon dauert gute zehn Minuten und kostet 12 Dirham, ich gebe 15, welches ungefähr 3 Euro sind. Das Royal Falcon sieht für ein 2 Sterne Haus ziemlich schick aus, das Check-Inn wird von 2 überhöflichen Pakistanis durchgeführt, und einer schafft es sogar das "Sir" gleich zweimal in einem Satz unterzubringen. Ich bekomme ein Late-Checkout von 15 Uhr zugestanden, ein weiterer kleiner Inder aus Mumbai, schleppt mein Gepäck in einen funktionierenden Aufzug und danach in mein Zimmer im 5. Stock und ich bin angenehm überrascht, zwar ist das Zimmer nicht sehr gross, aber gross genug für ein King Size Bett, Farbfernseher und Minibar. Das Bad hat Badewanne und Dusche, mit bereitliegenden Fläschchen mit Gels, Shampoos und Lotions wie man es aus den 5 Sternen Häuser kennt. Das beste Preis Leistungs Zimmer (21 Euro die Nacht) des letzten halben Jahres, meine Kellerwohnung in Luxemburg miteingeschlossen. Nur das WLAN ist kostenpflichtig und leider teuer und so verzichte ich aufs Internet obwohl es schwerfällt. Schlafen will ich noch nicht, ich laufe rüber in die Reef Mall, die samstags bis ein Uhr morgens geöffnet hat, in der Woche sogar bis 3 Uhr.
Vor dem Eingang der Mall werde ich von einer Asiatin angesprochen, ob ich vielleicht eine Massage wünsche. "No, thank you very much, are you from Thailand?", frage ich sie. "No, from China", und wir halten ein kleines Schwätzchen und auf die Frage ob es ihr in Dubai gefalle, meint sie diplomatisch, dass "the money very good" sei. Witzig ist, dass sie jedes "R" als "L" ausspricht. Neben der Mall befinden sich ein paar kleine asiatische Lebensmittelläden, alle um diese Zeit noch geöffnet, die Kunden allesamt Asiaten und Inder. Am Eingang ein schwarzes Brett mit vielen Aushängen. Die angebotenen Zimmer die man für umgerechnet 150 Euro monatlich mieten kann, mit allen Annehmlichlkeiten, wie man stolz hinweist, sind allerdings meistens "for Philippinos only".
Auch die Reef Mall ist tiefgekühlt, wenn man nach Sauerstoff hechelnd hineinläuft kriegt man fast einen Kälteschock. Viele Kunden sind noch unterwegs, vor allem sehr viele Schleiereulen ganz in Schwarz mit ihren Edelhandtaschen aus französischer und italienischer Produktion, welches ziemlich sicher keine Fakes sind und der einzige individuelle Farbtupfer zu sein scheint, welche die konservative Muslima sich in der Öffentlichkeit zugesteht.
Ich laufe in ein Elektronikladen und gucke mir Digicams an, der aufmerksame Leser meines Blogs weiss, dass man mir in Kampala die Cam geklaut hat und das ich Ersatz brauche.
Die Preise scheinen günstig, aber ich bin irgendwie nicht in Laune meine Kreditkarte zu zücken, streife herum, werde von einer weiteren Asiatin angeprochen, ob ich vielleicht eine Massage will, sie wohne gleich um die Ecke. Ich winke ab, heute abend ziehe ich den technischen Nippes dem biologischen Nippel vor, aber ich werde langsam müde, lauf durch die feuchtheisse Waschküche zurück zum Hotel und vor dem Schlafengehen erkundige ich mich noch bei den diensttuenden Pakistanis nach Möglichkeiten um am nächsten morgen Frühstück zu bekommen.
Aber man winkt ab, das Hotelrestaurant biete zwar Frühstück an, aber nur bis 4 Uhr 30 morgens, danach werde ramadanisiert. Aber vom Fasten seien doch Ungläubige, Reisende, Kranke und Alte befreit, werfe ich ein und auf mich würden gleich alle vier Bezeichnungen zutreffen, eventuell sogar auch "Schwanger", aber man zuckt nur mit den Schultern und ich ziehe mich in mein morgenländisches Gemach zurück, die Lobpreisungen des Muezzins begleiten beruhigend durch die Nacht, manche mag das stören, ich liebe es, es gehört einfach dazu.
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Samstag, 3. September 2011
Sharjah & Dubai...the Beginning
Von den 40 Grad Hitze die draussen herrschen, bemerkt man zunächst nichts wenn man die Gangway vom Airbus hinüber ins Flughafengebäude läuft, dort herrschen gefühlte Minusgrade und man fröstelt auf dem Weg zur Immigration. Der Sharjah Airport ist klein und edel und wirkt um diese Abendzeit leer und verlassen, er scheint nur von der Air Arabia und einigen wenigen Airlines angeflogen zu werden da die meisten Fluggesellschaften in den VAE in Dubai landen. Ich bin einer der ersten an den Immigration Schaltern, es sind deren vielleicht ein Dutzend nebeneinander und nur an zweien, über denen ein Schild "GCCI-Countries only" hängt, wird gearbeitet. Da alle anderen Schalter mit den Schildern "Foreign Passports" unbesetzt sind, man ist wohl noch am Schlemmen, stelle ich mich hinter drei vollverschleierten Frauen in Schwarz an und harre geduldig der Dinge die da kommen mögen. Kann ja keiner von mir verlangen, dass ich weiss was "GCCI Countries" sind, vielleicht gehört Luxemburg ja auch dazu.
Die Wartezeit wird einem mit einer Fernsehübertragung von betenden Moslems auf Grossbildschirmen verkürzt. Die schwarzen Schleiereulen vor mir treten nach und nach an den Schalter, vor dem sie von einer verbeamteten Schleiereule, die ebenfalls in modischem Schwarz eingekleidet ist, fotografiert werden, übrigens ohne dass der Gesichtsschleier abgenommen werden muss, dann wird der Pass abgestempelt.
Es würde mich interessieren, ob das Passbild im Reisepass auch mit Schleier aufgenommen worden ist? Vielleicht kann man ja, nur anhand der Augenform (Augenfarbe dürfte ja, allermeistens jedenfalls, immer braun sein), erkennen ob diese Person auch tatsächlich die ist, für die sich ausgibt. Ich habe mal gehört, dass Zöllner anhand der Ohrenform vergleichen können, aber diese sind ja bei den vollverschleierten Muslimas auch nicht sichtbar. Endlich könnte auch ich vortreten, allerdings hält die verbeamtete Schleiereule mich davon ab, "Only GCCI-Countries" herrscht sie mich an, das Fasten scheint ihr heute nicht gut bekommen zu sein. Ich zeige auf die leeren Schalter, das interessiert sie aber nicht und die Inder und Afrikaner hinter mir werden unruhig, sie gehören wahrscheinlich auch nicht zu den "GCCI- Countries" (Laut Wikipedia sind es: Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi Arabia und die VAE).
Die zwei hungrigen Schleiereulen gucken böse und keiner aus unserem Flieger traut sich mehr sich ihren Schaltern zu nähern.
Und so lächelt man weiterhin freundlich, man will ja keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren, während man weiterhin hungrig und fröstelnd vor den richtigen aber unbesetzten Schalter steht und beobachtet weiterhin betende Moslems auf riesigen Flachbildschirmen und harrt weiterhin der Dinge die da kommen mögen. Irgendwann kommt jemand, ganz in weiss, der wie ein Scheich aussieht und etwas sucht. Dann verschwindet er wieder, kommt mit einem Riesenstempel bewaffnet zurück und wählt zum Missmut der Afrikaner und Inder in den Nebenreihen, den Schalter aus vor dem ich stehe und bedeutet mir freundlich lächelnd doch vortreten zu mögen.
Er kommt wohl gerade vom Schlemmen und ist bester Laune. Ich begrüsse ihn freundlich in fliessendem arabisch, nämlich mit einem "Salaam Aleikum", woraufhin er mir im fliessendem arabisch eine Frage stellt und auch gar nichts dagegen hat diese noch einmal auf englisch zu wiederholen: "How long do you want to stay, Sir"? Dann kriege ich einen kleinen ovalen Stempel in den Pass und dann noch einen mit dem riesengrossen Stempel, der eine ganze Passeite verschwendet, mit Hinweisen was ich alles nicht darf und mit der mir zugestandenen Aufenthaltsdauer (30 Tage). Wir scheiden als Freunde, meine Reisetasche hat schon jemand vom Gepäckband genommen und als ich vor den Flughafen trete, muss ich erfahren wie es sich anfühlt, wenn man von 40 Grad feuchtheisser Luft empfangen wird. Nicht gut, gar nicht gut fühlt sich das an und nach kurzer Zeit bin ich am japsen, der Rückzug in die Arrival Hall ist mir nicht erlaubt und so flüchte ich aus der feucht heissen Waschküche in die vielleicht 10 Meter entfernte herrlich klimatisierte Departure Hall, wo ich wieder am frösteln unerwarteterweise das grosse geschwungene gelbe M der berühmten Fastfoodkette erblicke. Wie einfach es doch ist dicke Menschen glücklich zu machen.
Im McDonald wuseln kleine Asiaten hin und her, die sich auf Nachfrage als Philippinos entpuppen und nachdem ich den Fast-Food-Fachangestellten namens Enrique darauf aufmerksam gemacht habe, dass dies mein erster Mc Donald nach 5 Monaten Afrika sei und ich sehr sehr glücklich sei nun hier speisen zu dürfen, bestelle ich ein Mc Royal Menue "in large please", sogar Mayonnaise gibt es und ich setze mich an ein kleines rundes Tischchen, umringt von Scheichs die ihren vollverschleierten Frauen und ihren Kindern nach einem langen Tag des Entbehrens ein bisschen Cholesterin zuführen wollen. Ich bin so hungrig und voller Vorfreude, dass ich es, den zittrigen Fingern wegen, kaum schaffe das Mayonnaise Plastik Beutelchen aufzureissen.
Wie jedes Dorf hat auch der Sharjah Flughafen seinen Deppen, es ist ein Mittzwanziger in schicker weiss-braun karierter Gabbalyah, sein dicker Kopf ziert ein grünes Baseball Cap der Boston Celtics, welches er lässig verkehrt herum aufhat, auf dem fetten Bauch baumelt ein MP3 Player und er lässt sich am Nebentischen nieder wo seine Hände eine längere Weile damit beschäftigt sind seine Hodenglocken wieder in eine angenehmere Lage zu positionieren. Dann winkt er herrisch einen philippinischen Untertanen für seine Bestellung herbei. Es ist offensichtlich, dass er nicht mehr alle Kebabs im Fladenbrot hat, in dem Alter müsste man wissen, dass es keine Tischbedienung in Fast-Food Restaurants gibt. Aber Enrique erbarmt sich seiner, kommt zum Tisch und nimmt seine blaffende Bestellung, Chicken Wings mit Pommes und Cola entgegen und bringt es ihm sogar, was ich sehr nett von ihm finde, aber Abu Doof weigert sich zu bezahlen und fängt gierig an seine Chickenwings zu verschlingen und nachdem die Hälfte Ex-und hopp ist, ruft er sich Enrique heran, der hoffnungsvoll heraneilt, wohl die überfälligen 20 Dirham Bezahlung erwartend. Aber Abu Chicken hat eine Reklamation, es munde ihm nicht, er möchte neuen Nachschub.
Nachdem der arme Enrique ablehnt und Bezahlung fordert, springt er auf, läuft wild gestikulierend durch die Gegend, aber schlussendlich treibt ihn der Hunger doch zurück und er verschlingt seine restlichen Hähnchenflügel die wohl doch so schlecht nicht sein können und verschwindet dann wild gestikulierend und ohne zu bezahlen durch die Schiebetür nach draussen.
Auch ich muss bald gehen, der Air Arabia Busexpress nach Dubai fährt in zwanzig Minuten, ich gönne mir noch ein Mc Sundae (Vanilleeis mit heisser Schokoladensauce) und eile wieder japsend durch die Waschküche zum bereitstehenden Minivan, wo wieder Tiefkühltemperaturen herrschen, das alles kann nicht gut für die Gesundheit sein.
Schon geht es los, ich teile den Van mit zwei überheblichen Schwarzafrikanern, die einen auf wichtig machen, sie tragen schweres Gold ums Genick, und wollen mir nicht sagen wo sie herkommen. Die Fahrt nach Dubai dauert ungefähr 45 Minuten, es ist viel Verkehr, der sich ruhig und gemächlich vorwärts bewegt, man fährt rechts, es wird nicht gehupt, man hält an roten Ampeln, oder in anderen Worten ausgedrückt, man benimmt sich zivilisiert...
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Die Wartezeit wird einem mit einer Fernsehübertragung von betenden Moslems auf Grossbildschirmen verkürzt. Die schwarzen Schleiereulen vor mir treten nach und nach an den Schalter, vor dem sie von einer verbeamteten Schleiereule, die ebenfalls in modischem Schwarz eingekleidet ist, fotografiert werden, übrigens ohne dass der Gesichtsschleier abgenommen werden muss, dann wird der Pass abgestempelt.
Es würde mich interessieren, ob das Passbild im Reisepass auch mit Schleier aufgenommen worden ist? Vielleicht kann man ja, nur anhand der Augenform (Augenfarbe dürfte ja, allermeistens jedenfalls, immer braun sein), erkennen ob diese Person auch tatsächlich die ist, für die sich ausgibt. Ich habe mal gehört, dass Zöllner anhand der Ohrenform vergleichen können, aber diese sind ja bei den vollverschleierten Muslimas auch nicht sichtbar. Endlich könnte auch ich vortreten, allerdings hält die verbeamtete Schleiereule mich davon ab, "Only GCCI-Countries" herrscht sie mich an, das Fasten scheint ihr heute nicht gut bekommen zu sein. Ich zeige auf die leeren Schalter, das interessiert sie aber nicht und die Inder und Afrikaner hinter mir werden unruhig, sie gehören wahrscheinlich auch nicht zu den "GCCI- Countries" (Laut Wikipedia sind es: Bahrain, Kuwait, Oman, Qatar, Saudi Arabia und die VAE).
Die zwei hungrigen Schleiereulen gucken böse und keiner aus unserem Flieger traut sich mehr sich ihren Schaltern zu nähern.
Und so lächelt man weiterhin freundlich, man will ja keine Stockhiebe auf nackten Fusssohlen riskieren, während man weiterhin hungrig und fröstelnd vor den richtigen aber unbesetzten Schalter steht und beobachtet weiterhin betende Moslems auf riesigen Flachbildschirmen und harrt weiterhin der Dinge die da kommen mögen. Irgendwann kommt jemand, ganz in weiss, der wie ein Scheich aussieht und etwas sucht. Dann verschwindet er wieder, kommt mit einem Riesenstempel bewaffnet zurück und wählt zum Missmut der Afrikaner und Inder in den Nebenreihen, den Schalter aus vor dem ich stehe und bedeutet mir freundlich lächelnd doch vortreten zu mögen.
Er kommt wohl gerade vom Schlemmen und ist bester Laune. Ich begrüsse ihn freundlich in fliessendem arabisch, nämlich mit einem "Salaam Aleikum", woraufhin er mir im fliessendem arabisch eine Frage stellt und auch gar nichts dagegen hat diese noch einmal auf englisch zu wiederholen: "How long do you want to stay, Sir"? Dann kriege ich einen kleinen ovalen Stempel in den Pass und dann noch einen mit dem riesengrossen Stempel, der eine ganze Passeite verschwendet, mit Hinweisen was ich alles nicht darf und mit der mir zugestandenen Aufenthaltsdauer (30 Tage). Wir scheiden als Freunde, meine Reisetasche hat schon jemand vom Gepäckband genommen und als ich vor den Flughafen trete, muss ich erfahren wie es sich anfühlt, wenn man von 40 Grad feuchtheisser Luft empfangen wird. Nicht gut, gar nicht gut fühlt sich das an und nach kurzer Zeit bin ich am japsen, der Rückzug in die Arrival Hall ist mir nicht erlaubt und so flüchte ich aus der feucht heissen Waschküche in die vielleicht 10 Meter entfernte herrlich klimatisierte Departure Hall, wo ich wieder am frösteln unerwarteterweise das grosse geschwungene gelbe M der berühmten Fastfoodkette erblicke. Wie einfach es doch ist dicke Menschen glücklich zu machen.
Im McDonald wuseln kleine Asiaten hin und her, die sich auf Nachfrage als Philippinos entpuppen und nachdem ich den Fast-Food-Fachangestellten namens Enrique darauf aufmerksam gemacht habe, dass dies mein erster Mc Donald nach 5 Monaten Afrika sei und ich sehr sehr glücklich sei nun hier speisen zu dürfen, bestelle ich ein Mc Royal Menue "in large please", sogar Mayonnaise gibt es und ich setze mich an ein kleines rundes Tischchen, umringt von Scheichs die ihren vollverschleierten Frauen und ihren Kindern nach einem langen Tag des Entbehrens ein bisschen Cholesterin zuführen wollen. Ich bin so hungrig und voller Vorfreude, dass ich es, den zittrigen Fingern wegen, kaum schaffe das Mayonnaise Plastik Beutelchen aufzureissen.
Wie jedes Dorf hat auch der Sharjah Flughafen seinen Deppen, es ist ein Mittzwanziger in schicker weiss-braun karierter Gabbalyah, sein dicker Kopf ziert ein grünes Baseball Cap der Boston Celtics, welches er lässig verkehrt herum aufhat, auf dem fetten Bauch baumelt ein MP3 Player und er lässt sich am Nebentischen nieder wo seine Hände eine längere Weile damit beschäftigt sind seine Hodenglocken wieder in eine angenehmere Lage zu positionieren. Dann winkt er herrisch einen philippinischen Untertanen für seine Bestellung herbei. Es ist offensichtlich, dass er nicht mehr alle Kebabs im Fladenbrot hat, in dem Alter müsste man wissen, dass es keine Tischbedienung in Fast-Food Restaurants gibt. Aber Enrique erbarmt sich seiner, kommt zum Tisch und nimmt seine blaffende Bestellung, Chicken Wings mit Pommes und Cola entgegen und bringt es ihm sogar, was ich sehr nett von ihm finde, aber Abu Doof weigert sich zu bezahlen und fängt gierig an seine Chickenwings zu verschlingen und nachdem die Hälfte Ex-und hopp ist, ruft er sich Enrique heran, der hoffnungsvoll heraneilt, wohl die überfälligen 20 Dirham Bezahlung erwartend. Aber Abu Chicken hat eine Reklamation, es munde ihm nicht, er möchte neuen Nachschub.
Nachdem der arme Enrique ablehnt und Bezahlung fordert, springt er auf, läuft wild gestikulierend durch die Gegend, aber schlussendlich treibt ihn der Hunger doch zurück und er verschlingt seine restlichen Hähnchenflügel die wohl doch so schlecht nicht sein können und verschwindet dann wild gestikulierend und ohne zu bezahlen durch die Schiebetür nach draussen.
Auch ich muss bald gehen, der Air Arabia Busexpress nach Dubai fährt in zwanzig Minuten, ich gönne mir noch ein Mc Sundae (Vanilleeis mit heisser Schokoladensauce) und eile wieder japsend durch die Waschküche zum bereitstehenden Minivan, wo wieder Tiefkühltemperaturen herrschen, das alles kann nicht gut für die Gesundheit sein.
Schon geht es los, ich teile den Van mit zwei überheblichen Schwarzafrikanern, die einen auf wichtig machen, sie tragen schweres Gold ums Genick, und wollen mir nicht sagen wo sie herkommen. Die Fahrt nach Dubai dauert ungefähr 45 Minuten, es ist viel Verkehr, der sich ruhig und gemächlich vorwärts bewegt, man fährt rechts, es wird nicht gehupt, man hält an roten Ampeln, oder in anderen Worten ausgedrückt, man benimmt sich zivilisiert...
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Freitag, 2. September 2011
Dubai ? Dubai ??
Der Flieger der Air Arabia von Nairobi nach Sharjah ist ein moderner A320, frisch aus der Fabrikation kommend und noch neu riechend, dessen Cockpit- und Service Besatzung Europäer, und ihrem Akzent und den umgehängten Swissport Badges nach, Schweizer zu sein scheinen.
Der Flieger ist voll besetzt, die Mehrzahl Schwarzafrikaner, die in die "Vereinigte Arabische Emirate" (VAE) reisen um zu arbeiten sowie Inder die über den Sharjah Hub zu Besuch nach Hause fliegen. Das Boarding kann man schon als Zirkusnummer bezeichnen. Zuerst stürmen hektisch die Inder das Flugzeug, man will ja immer der erste sein, laufen lustig drauf los bis in die hinteren Reihen, stellen dann fest, dass ihr Sitzplatz aber vorne ist und treffen beim Zurücklaufen auf die Afrikaner, die im engen Gang stehen und ihre Boardingkarten studieren. Dummerweise verwechseln viele ihre Sitzplatznummer mit der Gate-Nummer, die ja bei allen gleich ist, nämlich die 12, woraufhin alle Passagiere in der Reihe 12, entweder schon sitzend oder noch stehend, die zahlreichen Applikanten abwehren oder eben sich ihren Sitzplatz erkämpfen müssen. Mit Django Asül, Roberto Blanco und Horst Schlemmer (als Flugbegleiter) als Clowns in den Hauptrollen wäre das der Hit bei "Stars in der Manege".
In dem ganzen Chaos dann die dauerlächelnden Stewardessen, die äusserlich sehr professionell Ruhe und Hilfsbereitschaft ausstrahlen, innerlich sich aber wohl verflucht haben, weil sie sich damals nicht bei der Swiss Air beworben haben. Ruckzuck haben wir schon 30 Minuten Verspätung.
Der Käpt´n macht seine Ansagen im Passagierraum vorne im Stehen vor den Passagieren, erklärt die Flugroute, entschuldigt die Verspätung und verspricht "schneller zu fliegen" und erzählt noch einen Witz den ich nicht verstanden habe. Dann stellt er noch die Stewardessen vor, insbesondere die Anja (Name geändert), die geheimnisvoll lächelt wenn ihr Name fällt und beim Kapitänswitz herzhaft aufgelacht hat.
Dann entschwindet Peter Lustig im Cockpit und nach einem "Gute-Und-Sichere-Reise-Gebet", ein Imam vom Tonband liest (singt) auf arabisch Suren vor, und dann endlich starten wir. Es ist ein fünfstündiger Flug, ich sitze vorne rechts am Fenster und bin am Verhungern, ich weiss schon gar nicht mehr wann ich zum letzen Mal etwas gegessen habe. Am Gang sitzt eine Kenianerin und zwischen uns in der Mitte ein verrückter Slovene mit wildem Bart im verschwitzten T-shirt und in kurzen verschmutzten Shorts. Er sei Afrika Experte und Forscher, erklärt er mir. Ich hätte lieber er wäre Hygieneexperte und würde die Tiefen und Abgründe seines Körpers mit einem Waschlappen erforschen, aber er scheint sich leider nicht über die positive Wirkung von Duschgel und Deo im klaren zu sein. Unter uns entschwindet Afrika, man sieht nur noch braune zerklüfftete Erdoberfläche, welche wohl Somalia zugehörig ist. Dann geht es über den Golf von Aden und Saudiarabien liegt unter einer dichten Wolkendecke. Der Kapitän hält sich ziemlich viel im Passagierraum auf um mit Anja herumzuschäkern und sich danach (ziemlich lange) auf der Toilette aufzuhalten (nein, sie folgt ihm nicht), was mir nicht gefällt, da ich der Meinung bin, dass sich Piloten, insbesondere über Afrika im Cockpit aufzuhalten und auf den Gegenverkehr zu achten haben.
Der Slovene erkärt mir dann in ziemlich schlechten englisch, dass er vier Monate in einem Dorf irgendwo in Tanzania gelebt habe, wo sie noch nie einen Weissen vor ihm gesehen hätten.
Oh je, ich kann nur hoffen, dass die armen Dorfbewohner auch noch in Zukunft weiterhin Lust darauf haben Weisse zu sehen. Wahrscheinlich haben sie, als das slovenische Albert Schweitzer Imitat endlich abhaute die fetteste Sau geschlachtet und ein Riesenfest gefeiert nachdem sie erfolgreich ihre Hütten mit Deospray´s ausgeräuchert hatten. Nach Istanbul fliege er, erzählt er weiter, der billigste Flug in die Nähe seiner Heimat. Leider, leider, hätte er leider kein Geld mehr für die Zugfahrt mit dem Balkan Express nach Ljubljana, ob ich ihm wohl aushelfen könne? Nein, leider, leider habe ich auch kein Geld mehr, und könne ihm leider, leider nicht aushelfen. Tja, ich kann nur hoffen, dass die armen Dorfbewohner in Tanzania sich nicht von ihrem ersten Weissen haben abzocken lassen. Kaum habe ich meine Ablehnung kundgetan kippt sein Körper nach vorne, seine Stirn klebt für die nächsten Stunden an der Rückseite des Vordersitzes und er schläft seelenruhig bis Sharjah, was mich daran hindert zur Toilette gehen zu können und so schaue ich aus dem Fenster und ramadanisiere vor mich hin. Irgendwann meldet Peter Lustig aus dem Cockpit, das die Sonne verschwunden sei, und dass nun das Fasten gebrochen werden könne. Die Air Arabia zeigt sich gnädig und verteilt gratis an jeden Passagier eine Dattel (die Frucht mit der Moslems traditionell das Fasten brechen, bei den Christen ist es der Apfel), die in einem Plastikbeutelchen eingeschweisst ist. Sie schmeckt wunderbar und macht mich noch hungriger. Zwar darf man auch Essen bestellen, ich habe aber leider kein Cash einstecken und leide weiter. Aus dem Fenster sieht man Dubai, Sharjah und Abu Dhabi auftauchen. Was für eine Verschwendung von Helligkeit. Lichterketten überall, man ist, nach Monaten in Afrika, wo Strassenbeleuchtung praktisch unbekannt ist, förmlich geblendet ob dieser Verschwendung von Lichterkraft. Wunderbar, wundervoll. Dann landen wir, Peter Lustig will wohl Anja beeindrucken und legt eine die sanftesten Landung hin die ich je erlebt habe. Es ist fast 21 Uhr, noch immer hat es 40 Grad C., nach 144 Tagen habe ich den schwarzen Kontinent verlassen und ich bin kein Mzungu mehr...
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Der Flieger ist voll besetzt, die Mehrzahl Schwarzafrikaner, die in die "Vereinigte Arabische Emirate" (VAE) reisen um zu arbeiten sowie Inder die über den Sharjah Hub zu Besuch nach Hause fliegen. Das Boarding kann man schon als Zirkusnummer bezeichnen. Zuerst stürmen hektisch die Inder das Flugzeug, man will ja immer der erste sein, laufen lustig drauf los bis in die hinteren Reihen, stellen dann fest, dass ihr Sitzplatz aber vorne ist und treffen beim Zurücklaufen auf die Afrikaner, die im engen Gang stehen und ihre Boardingkarten studieren. Dummerweise verwechseln viele ihre Sitzplatznummer mit der Gate-Nummer, die ja bei allen gleich ist, nämlich die 12, woraufhin alle Passagiere in der Reihe 12, entweder schon sitzend oder noch stehend, die zahlreichen Applikanten abwehren oder eben sich ihren Sitzplatz erkämpfen müssen. Mit Django Asül, Roberto Blanco und Horst Schlemmer (als Flugbegleiter) als Clowns in den Hauptrollen wäre das der Hit bei "Stars in der Manege".
In dem ganzen Chaos dann die dauerlächelnden Stewardessen, die äusserlich sehr professionell Ruhe und Hilfsbereitschaft ausstrahlen, innerlich sich aber wohl verflucht haben, weil sie sich damals nicht bei der Swiss Air beworben haben. Ruckzuck haben wir schon 30 Minuten Verspätung.
Der Käpt´n macht seine Ansagen im Passagierraum vorne im Stehen vor den Passagieren, erklärt die Flugroute, entschuldigt die Verspätung und verspricht "schneller zu fliegen" und erzählt noch einen Witz den ich nicht verstanden habe. Dann stellt er noch die Stewardessen vor, insbesondere die Anja (Name geändert), die geheimnisvoll lächelt wenn ihr Name fällt und beim Kapitänswitz herzhaft aufgelacht hat.
Dann entschwindet Peter Lustig im Cockpit und nach einem "Gute-Und-Sichere-Reise-Gebet", ein Imam vom Tonband liest (singt) auf arabisch Suren vor, und dann endlich starten wir. Es ist ein fünfstündiger Flug, ich sitze vorne rechts am Fenster und bin am Verhungern, ich weiss schon gar nicht mehr wann ich zum letzen Mal etwas gegessen habe. Am Gang sitzt eine Kenianerin und zwischen uns in der Mitte ein verrückter Slovene mit wildem Bart im verschwitzten T-shirt und in kurzen verschmutzten Shorts. Er sei Afrika Experte und Forscher, erklärt er mir. Ich hätte lieber er wäre Hygieneexperte und würde die Tiefen und Abgründe seines Körpers mit einem Waschlappen erforschen, aber er scheint sich leider nicht über die positive Wirkung von Duschgel und Deo im klaren zu sein. Unter uns entschwindet Afrika, man sieht nur noch braune zerklüfftete Erdoberfläche, welche wohl Somalia zugehörig ist. Dann geht es über den Golf von Aden und Saudiarabien liegt unter einer dichten Wolkendecke. Der Kapitän hält sich ziemlich viel im Passagierraum auf um mit Anja herumzuschäkern und sich danach (ziemlich lange) auf der Toilette aufzuhalten (nein, sie folgt ihm nicht), was mir nicht gefällt, da ich der Meinung bin, dass sich Piloten, insbesondere über Afrika im Cockpit aufzuhalten und auf den Gegenverkehr zu achten haben.
Der Slovene erkärt mir dann in ziemlich schlechten englisch, dass er vier Monate in einem Dorf irgendwo in Tanzania gelebt habe, wo sie noch nie einen Weissen vor ihm gesehen hätten.
Oh je, ich kann nur hoffen, dass die armen Dorfbewohner auch noch in Zukunft weiterhin Lust darauf haben Weisse zu sehen. Wahrscheinlich haben sie, als das slovenische Albert Schweitzer Imitat endlich abhaute die fetteste Sau geschlachtet und ein Riesenfest gefeiert nachdem sie erfolgreich ihre Hütten mit Deospray´s ausgeräuchert hatten. Nach Istanbul fliege er, erzählt er weiter, der billigste Flug in die Nähe seiner Heimat. Leider, leider, hätte er leider kein Geld mehr für die Zugfahrt mit dem Balkan Express nach Ljubljana, ob ich ihm wohl aushelfen könne? Nein, leider, leider habe ich auch kein Geld mehr, und könne ihm leider, leider nicht aushelfen. Tja, ich kann nur hoffen, dass die armen Dorfbewohner in Tanzania sich nicht von ihrem ersten Weissen haben abzocken lassen. Kaum habe ich meine Ablehnung kundgetan kippt sein Körper nach vorne, seine Stirn klebt für die nächsten Stunden an der Rückseite des Vordersitzes und er schläft seelenruhig bis Sharjah, was mich daran hindert zur Toilette gehen zu können und so schaue ich aus dem Fenster und ramadanisiere vor mich hin. Irgendwann meldet Peter Lustig aus dem Cockpit, das die Sonne verschwunden sei, und dass nun das Fasten gebrochen werden könne. Die Air Arabia zeigt sich gnädig und verteilt gratis an jeden Passagier eine Dattel (die Frucht mit der Moslems traditionell das Fasten brechen, bei den Christen ist es der Apfel), die in einem Plastikbeutelchen eingeschweisst ist. Sie schmeckt wunderbar und macht mich noch hungriger. Zwar darf man auch Essen bestellen, ich habe aber leider kein Cash einstecken und leide weiter. Aus dem Fenster sieht man Dubai, Sharjah und Abu Dhabi auftauchen. Was für eine Verschwendung von Helligkeit. Lichterketten überall, man ist, nach Monaten in Afrika, wo Strassenbeleuchtung praktisch unbekannt ist, förmlich geblendet ob dieser Verschwendung von Lichterkraft. Wunderbar, wundervoll. Dann landen wir, Peter Lustig will wohl Anja beeindrucken und legt eine die sanftesten Landung hin die ich je erlebt habe. Es ist fast 21 Uhr, noch immer hat es 40 Grad C., nach 144 Tagen habe ich den schwarzen Kontinent verlassen und ich bin kein Mzungu mehr...
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Donnerstag, 1. September 2011
on the road again...
Sobald man als Neuankömmling den Flughafen verlässt und sich hinter einem die allerletzte Glas-Schiebe-Tür, die einem noch vor dem Unbekannten getrennt hat, schliesst, ist man fortan auf sich alleine gestellt, der bis dahin in einer gleichgesinnten Gruppe sich bewegende Passagier wird zum Alleinreisenden.
Ich mag diese ersten Schritte nach der letzten Flughafen-Schiebetür, die Wandlung zum Reisenden und das Hineintauchen in eine noch unbekannte und fremde Umgebung, die kommenden Unwägbarkeiten nur erahnend, aber auch wissend, dass am Ende der Reise sich die Mühen und Strapazen denen man ausgesetzt war, sich gelohnt haben werden, denn man lernt Menschen, Kulturen und Landschaften kennen, die einem im Rückblick weniger fremd sein werden als sie es davor waren.
Mit der Zeit wird man sich als Neuankömmling in dem neuen Land, sicherer und heimischer fühlen und wenn die Umstände, die Begebenheiten und das Entourage stimmen, mag man sich entschliessen länger bleiben zu wollen, man sich vielleicht sogar eine Partnerin sucht um endlich das Häuschen zu bauen und das Apfelbäumchen pflanzen zu können.
Man ahnt jedoch, dass die Schönheiten der Wahlheimat, die Liebe der Lebensabschnittspartnerin oder die Freude hier zu sein vergänglich sein wird, man weiss, dass neue Verlockungen hinter dem Horizont warten und spürt die Gefahr, dass man irgendwann wieder unruhig werden wird und nach Gründen sucht wieder aufbrechen zu können um endlich wieder "on the road" zu sein.
Man ist also doch noch nicht, wie ersehnt, angekommen und es gibt Menschen, die nie ankommen werden und das beeinhaltet eine gewisse Traurigkeit wie ich finde, nicht nur für einen selbst, denn man lässt enttäuschte Menschen zurück, vielleicht auch verbrannte Erde. Freiheit und Unabhängigkeit wird mit Einsamkeit und Traurigkeit bezahlt, wenn der Lebensweg in die lange Einbahnstrasse der Nomaden mündet und eine Umkehr im Laufe der Zeit immer schwieriger, vielleicht sogar unmöglich wird.
Was auch immer dem Reisenden "on the road" widerfahren mag, nie wird es so sein wie die in seinem Kopf abgespeicherten Klischees, die er sich vor der Reise durch Hörensagen oder Lesen zurechtgebildet hat und darauf warten, abgerufen und erlebt zu werden aber nie, aber wirklich nie, der erlebten Realität gerecht werden, so, dass man diese Klischees immer wieder neu hinterfragen und ummodellieren muss, wissend, dass, wenn man es nicht schafft diese durch eine differenziertere Sichtweise zu ersetzen man auf seinem langen und mühseligen Weg zu sich selbst, wird scheitern müssen.
Je mehr der erlebten Aah-und Aha- und Igitt-Eindrücke und Erfahrungen beim Reisenden angesammelt werden, umso mehr bilden und verändern sie, im positiven, aber auch im negativen Sinne und diese Veränderungen sind zugleich Motor und Bereicherung, und, bei mir jedenfalls, der Grund warum die Sesshaftigkeit, die unweigerlich Alltag und Unveränderlichkeit mit sich bringt, so schwer zu ertragen ist.
Ich hoffe nur, dass ich es auch weiterhin schaffe, die Balance zwischen der Sesshaftigkeit und dem Reisen halten zu können, vor allem gesund bleibe um mich ins hohe Alter hinüber retten zu können, wo ich hoffentlich reifer und weiser sein werde, als ich es zur Zeit bin und nicht irgendwann, irgendwelchen Pflegern in irgend einem Altersheim mit irgendwelchen Anekdoten, die allesamt mit einem "ja, damals in..." Satz beginnen, auf die Nerven zu gehen.
Das klappt natürlich nur wenn man nicht durch die Nomaden-Einbahnstrasse rast, die naturgegeben auch eine Sackgasse ist und in welcher man nur hoffen kann, dass an ihrem Ende der Tod schnell, schmerzlos und ohne Bedauern erwartet wird, denn dem Nomaden ist der schönste Tod, das Abschiednehmen inmitten von Menschen die ihn lieben, mitsamt Trauer, Tränen und Händchenhalten, nunmal nicht vergönnt.
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Ich mag diese ersten Schritte nach der letzten Flughafen-Schiebetür, die Wandlung zum Reisenden und das Hineintauchen in eine noch unbekannte und fremde Umgebung, die kommenden Unwägbarkeiten nur erahnend, aber auch wissend, dass am Ende der Reise sich die Mühen und Strapazen denen man ausgesetzt war, sich gelohnt haben werden, denn man lernt Menschen, Kulturen und Landschaften kennen, die einem im Rückblick weniger fremd sein werden als sie es davor waren.
Mit der Zeit wird man sich als Neuankömmling in dem neuen Land, sicherer und heimischer fühlen und wenn die Umstände, die Begebenheiten und das Entourage stimmen, mag man sich entschliessen länger bleiben zu wollen, man sich vielleicht sogar eine Partnerin sucht um endlich das Häuschen zu bauen und das Apfelbäumchen pflanzen zu können.
Man ahnt jedoch, dass die Schönheiten der Wahlheimat, die Liebe der Lebensabschnittspartnerin oder die Freude hier zu sein vergänglich sein wird, man weiss, dass neue Verlockungen hinter dem Horizont warten und spürt die Gefahr, dass man irgendwann wieder unruhig werden wird und nach Gründen sucht wieder aufbrechen zu können um endlich wieder "on the road" zu sein.
Man ist also doch noch nicht, wie ersehnt, angekommen und es gibt Menschen, die nie ankommen werden und das beeinhaltet eine gewisse Traurigkeit wie ich finde, nicht nur für einen selbst, denn man lässt enttäuschte Menschen zurück, vielleicht auch verbrannte Erde. Freiheit und Unabhängigkeit wird mit Einsamkeit und Traurigkeit bezahlt, wenn der Lebensweg in die lange Einbahnstrasse der Nomaden mündet und eine Umkehr im Laufe der Zeit immer schwieriger, vielleicht sogar unmöglich wird.
Was auch immer dem Reisenden "on the road" widerfahren mag, nie wird es so sein wie die in seinem Kopf abgespeicherten Klischees, die er sich vor der Reise durch Hörensagen oder Lesen zurechtgebildet hat und darauf warten, abgerufen und erlebt zu werden aber nie, aber wirklich nie, der erlebten Realität gerecht werden, so, dass man diese Klischees immer wieder neu hinterfragen und ummodellieren muss, wissend, dass, wenn man es nicht schafft diese durch eine differenziertere Sichtweise zu ersetzen man auf seinem langen und mühseligen Weg zu sich selbst, wird scheitern müssen.
Je mehr der erlebten Aah-und Aha- und Igitt-Eindrücke und Erfahrungen beim Reisenden angesammelt werden, umso mehr bilden und verändern sie, im positiven, aber auch im negativen Sinne und diese Veränderungen sind zugleich Motor und Bereicherung, und, bei mir jedenfalls, der Grund warum die Sesshaftigkeit, die unweigerlich Alltag und Unveränderlichkeit mit sich bringt, so schwer zu ertragen ist.
Ich hoffe nur, dass ich es auch weiterhin schaffe, die Balance zwischen der Sesshaftigkeit und dem Reisen halten zu können, vor allem gesund bleibe um mich ins hohe Alter hinüber retten zu können, wo ich hoffentlich reifer und weiser sein werde, als ich es zur Zeit bin und nicht irgendwann, irgendwelchen Pflegern in irgend einem Altersheim mit irgendwelchen Anekdoten, die allesamt mit einem "ja, damals in..." Satz beginnen, auf die Nerven zu gehen.
Das klappt natürlich nur wenn man nicht durch die Nomaden-Einbahnstrasse rast, die naturgegeben auch eine Sackgasse ist und in welcher man nur hoffen kann, dass an ihrem Ende der Tod schnell, schmerzlos und ohne Bedauern erwartet wird, denn dem Nomaden ist der schönste Tod, das Abschiednehmen inmitten von Menschen die ihn lieben, mitsamt Trauer, Tränen und Händchenhalten, nunmal nicht vergönnt.
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On the road again
Just can't wait to get on the road again
The life I love is makin' music with my friends
And I can't wait to get on the road again
On the road again
Goin' places that I've never been
Seein' things that I may never see again,
And I can't wait to get on the road again.
On the road again
Like a band of gypsies we go down the highway
We're the best of friends
Insisting that the world be turnin' our way
And our way
Is on the road again
Just can't wait to get on the road again
The life I love is makin' music with my friends
And I can't wait to get on the road again
On the road again
Like a band of gypsies we go down the highway
We're the best of friends
Insisting that the world be turnin' our way
And our way
Is on the road again
Just can't wait to get on the road again
The life I love is makin' music with my friends
And I can't wait to get on the road again
And I can't wait to get on the road again
The life I love is makin' music with my friends
And I can't wait to get on the road again
On the road again
Goin' places that I've never been
Seein' things that I may never see again,
And I can't wait to get on the road again.
On the road again
Like a band of gypsies we go down the highway
We're the best of friends
Insisting that the world be turnin' our way
And our way
Is on the road again
Just can't wait to get on the road again
The life I love is makin' music with my friends
And I can't wait to get on the road again
On the road again
Like a band of gypsies we go down the highway
We're the best of friends
Insisting that the world be turnin' our way
And our way
Is on the road again
Just can't wait to get on the road again
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And I can't wait to get on the road again
Mittwoch, 31. August 2011
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