Die stetig mehr werdenden, fröhlich flatternden italienischen Flaggen entlang des Weges kündigen dem Reisenden seine baldige Ankunft in der Hochburg der Italiener an und als das Matatu aus Mtwapa nach ungefähr zwei Stunden Fahrt endgültig zum stehen gekommen ist und es bitte schön genehm sei nun auszusteigen, bemerkt Mazungo daran, dass seine Tasche im hohen Bogen aus dem Nissan geworfen und Purzelbäume schlagend im verdreckten malindischen Strassengraben noch vor ihm ankommt.
Wieder mal ein Sieg der nonverbalen Kommunikation über zeitraubendes, unnötiges Geschwätz.
Mazungo steigt aus, tröstet seine Tasche die nun 10 Jahre älter aussieht, erobert sich ein Tuk-Tuk indem er bestimmend: "for 50 Schilling to the Center of Town" sagt und kurze Zeit später halten wir beim "Karen Blixen" Restaurant, benannt nach der berühmten dänischen Dame, die im Gegensatz zu Mazungo, eine Farm in Afrika hat. Am Fusse des Ngong Gebirges wenn ich mich nicht irre.
Bevor Mazungo sich hinsetzt fotografiert er noch seinen ersten afrikanischen Elefanten, der draussen im Hof herumsteht:
Der Kellner drückt mir eine Speisekarte in die Hand, die ich nicht verstehe, da sie auf italienisch ist.
Ich frage ihn ob ich auch eine auf englisch haben könnte? "No Sir, we don´t have, but you can have an english Breakfast".
Also bestelle ich uovo al tegame e pancetta, crustina, burro e marmelatta, capuccino und spremuto d`arancia. Ich bekomme Spiegeleier mit Speck, Toastbrot, Butter und Marmelade, ein Capuccino und ein Passionssaft. Ich reklamiere. Arancia -Orange- da bin ich mir sicher, dass ich das korrekt verstanden habe.
Man entschuldigt sich, der Kellner könne noch nicht so gut italienisch.
Am Nebentisch sitzt eine blondierte Endfünfzigerin und liest "Masai bianca" (die weisse Massai) während sie immer wieder nervös an ihrer Zigarette zieht und an ihrem Espresso schlürft.
Kurze Zeit später wird sie von ihrem Urlaubs-Massai abgeholt, der gross, stämmig und ein halbes Leben jünger ist. Ja, auch sie darf eine weisse Masai sein, grazie a dio. Sieben oder vierzehn lange Nächte sind zeitlich völlig ausreichend um sich die angelesenen Urlaubsphantasien und Wünsche erfüllen zu können.
Nach dem kräftigen Frühstück zieht Mazungo mit seinem Gepäck zu Fuss los um Malindi zu erkunden.
Die Stadt ist ruhig, fast ausgestorben und eindeutig moslemischer als Mombasa. Eine grosse Moschee dominiert die Altstadt.
Die Menschen wirken distanziert, fast keiner grüsst.
Da ich an keinem vertrauenswürdigen Guesthouse oder Hotel vorbeikomme, gebe ich irgendwann auf, frage meinen Lonely Planet um Rat und nehme mir ein Boda-Boda (Motorad-Taxi) anstatt ein Tuk-Tuk, was ziemlich blöd von mir ist, da ich mein kostbares Leben und zwei Gepäckstücke eigenveratwortlich festzuhalten habe.
"To "Ozzis" Guesthouse, please". Lange Zeit später komme ich mit verkrampften Händen und steifen Rücken am "Oasis" Hotel Resort an, was zwar aussprachtechnisch fast, aber finanziell definitiv nicht dasselbe ist.
Aber da ich schon mal da bin und auf keinen Fall nochmals auf dieses Motorrad steigen werde gehe ich mal rein an die Rezeption und frage an was denn so die finanziellen Vorstellungen pro Nacht seien und ob man sich vielleicht entgegen kommen könne?
Man zeigt mir ein kleines Apartment, aber es ist der riesige Swimmingpool mit Blick aufs Meer das den Ausschlag gibt.
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Mazungo zahlt 14.000 Schilling für eine Woche im voraus, kann sein Glück kaum fassen und fotografiert sein neues Heim.
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