Dienstag, 30. August 2011

Bimboismus III

Der aufgerufene Preis für das Taxi zum Flughafen ist mit 1500 Schilling ziemlich teuer wie ich finde, aber der freundliche Mitarbeiter der Taxizentrale am Telefon meint, dass die Fahrt, verkehrsmässig mindestens 45 Minuten dauern würde und so ordere ich einen Abholservice für den nächsten morgen um 10 Uhr vor dem Arkland Palace Hotel und gebe ihm die Adresse durch die ich vom Hotelflyer ablese. Keine zehn Minuten später ruft er mich wieder an, er möchte die Abholadresse sicherheitshalber noch einmal verifizieren und wir kauen die Adresse noch einmal durch.
Dann mache ich mich auf die Suche nach meiner Laundry, es ist inzwischen 21 Uhr abends. Da im Arkland aber nur unmotivierte Bimbos arbeiten und deswegen keiner irgend etwas weiss gehe ich leicht beunruhigt schlafen. Wenn morgen früh um 10 meine Wäsche nicht aufgetaucht ist, muss ich mir halt neue Klamotten kaufen. Ich habe Hunger aber benötige meine restlichen Schillings fürs Taxi und
die Wäsche. Könnte finanziell knapp werden, ich möchte aber nicht mehr an einen ATM und gehe ohne Abendessen schlafen. Um 2 Uhr werde ich telefonisch geweckt, es ist die Nachtschicht der Taxizentrale, die die Abholadresse und die Uhrzeit verifizieren wollen. Ich bestätige, was es zu bestätigen gibt, leider scheint mein Blutdruck zwischenzeitlich in schwindelerregende Höhen gestiegen zu sein, denn ich kann vor Wut nicht mehr einschlafen. Morgens um 7 stehe ich gerädert auf, ich muss meine Laundry suchen. Duschen muss ich kalt, die Heater Lampe leuchtet zwar optimisch in rot, aber der Heater heatet nicht. Auch die Morgensitzung auf der Toilette ist nicht erfreulich, es fehlt das Plastikgeschirr. Nach erfolgloser Sucherei nach meiner Laundry und ausgestossenen Morddrohungen gegen die halbe Bimbobelegschaft. es ist inzwischen 8 Uhr, ruft die Morgenschicht der Taxizentrale zur Verifizierung meiner Abholdaten an. Dann klopft es schüchtern an die Tür, eine Laundryfachangestellte, die Angst hat von mir ermordet zu werden überreicht mir ängstlich ein Kleiderpaket und eine Rechnung über 800 Schilling die ich so grimmig bezahle, dass sie danach umgehend die Flucht ergreift. Noch gerade mal so überlebt, wird sie sich wohl gedacht haben. Ich döse weiter, habe Hunger aber nach Abzug der Taxikosten, bleiben nur noch 45 Schilling über, und das ist zu wenig zum frühstücken. Um 9 Uhr 45 klingelt das Handy, es ist der Taxifahrer der nicht weiss wo er hin soll und ich gebe ihm die Adresse durch die ich inzwischen auswendig kann. Das scheint ihn zu beeindrucken und er fragt mich ob das eine Einbahnstrasse sei und aus welcher Richtung er kommen würde. "I don`t care", antworte ich und lege auf, laufe zur Rezeption zum Auschecken und Schlüsselabgeben und der dauerlächelnde Arsch hat tatsächlich
den Mumm mir eine Karteikarte hinzulegen die mit "Guest remarks" gekennzeichnet ist. Ich solle doch bitte auf der Karte vermerken wie es mir im Arkland Palace Hotel gefallen hat. Ich überlege ein paar Sekunden und da ich ein gütiger Mensch bin und auch nicht nachtragend, schreibe ich in höflichen Grossbuchstaben: Terrible Hotel, unmotivatet staff, shityand noisy room, shower not workig, heater not working, toilet not working, WIFI not working, TV not working, lights not working, elevators not working, laundry service not working, shame on you to ask money from me, ...never ever I´ll come back to this place of hell. Dann trotte ich zum Aufzug, der heute sogar funktioniert und einladend seine Türen öffnet, ich gehe das Risiko ein und betrete ihn und sehe noch aus den Augenwinkeln wie der dauerlächelnde Arsch die von mir ausgefüllte Karte zerreisst und in den Abfalleimer wirft. Vor dem Hotelausgang wartet ein aufgeregter Taxifahrer, er hätte schon zweimal um den Block fahren müssen meint er, und keine 20 Minuten später sind wir am internationalen Flughafen in Nairobi, dem man einen gewissen Charme nicht absprechen kann...

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