Donnerstag, 24. März 2011

Äddi Lëtzebuerg...Guten Tag Frankfurt...Irrungen und Wirrungen am Flughafen (Teil 1)

Vorgestern saß ich noch ziemlich wehmütig in Luxemburg "op da Pless", genoss die 16 Grad in der Frühlingssonne und hatte überhaupt keine Lust irgendwohin zu fliegen wo es regnet und es Moskitos gibt.

Ich überlegte wie ich halbwegs unbeschadet aus dieser Nummer wieder rauskommen könnte, kam zu keinem befriedigendem Ergebnis, aß ein letztes Filet-American Brötchen, kaufte mir im Oberweis noch zwei Eclairs (Geschmacksrichtung Mokka) als Reiseproviant und nahm den Zug nach Frankfurt. Schöne Fahrt über Trier und Koblenz, am Rhein an der Lorelei vobei und überall wo es schön war, wäre ich am liebsten zum spazieren gehen ausgestiegen.

Als ich am letzen 3. November nach 3 Jahren Asien in Frankfurt ankam war es der letzte halbwegs warme Tag des Jahres. Der Winter kam früh und war bekanntlich ziemlich unangenehm.
Heute, bei Abflug am 22. März, ist der bisher schönste und auch wärmster Tag. Aber ich versuche es nicht persönlich zu nehmen, schreibe per SMS Abschiedsgrüsse an überraschte Freunde und an die Familie "dass ich heute noch" nach Kenia fliege "und nie mehr wiederkomme".

Der Zug rollt pünktlich unter dem Main/Flughafen ein und ich bin ruck-zuck mit der Rolltreppe oben am Check-Inn. "Zug zum Flug Check-Inn" heißt das Motto. Sehr praktisch. Nicht mehr nötig das entsprechende Terminal und den Check-Inn Schalter der Fluglinie zu suchen.

Die kleine Halle ist fast leer als ich eintrete. Ich scheine zu dieser Zeit der einzige Pax zu sein der hier einchecken will und so schauen mich 5 Angestellte hinter 5 Schaltern erwartungsfroh an.

Ich entscheide mich für eine ältere Blondine, lächele freundlich und lege ihr meine ausgedruckten LTUR Tickets und meinen Pass vor. Während Sie auf der Tastatur herumtippt und immer wieder "Condor, Condor" murmelt, wiege ich mein Gepäck. 10 Kg für die Tasche und 8 Kg fürs Handgepäck.
Ups, doch schwerer als ich gedacht habe. 12 kg sind normalerweise mein Limit was ich gewillt bin freiwillig durch die Gegend zu schleppen.
Blondchen scheint nun die Condor in Ihrem PC gefunden zu haben, denn nun ist mein Familienname den sie stetig murmelt. 
Leider wird sie dabei ständig von ihrem sich langweilenden Kollegen nebenan unterbrochen was ihre Konzentrationsfähigkeit erheblich stört. Er ruft Ihr Code-Wörter zu, nur für eingeweihte Insider bestimmt, wahrscheinlich witzige Beschreibungen über eincheckende Passagiere, welches sie wiederum bemüssigt herzhaft lachen zu müssen und anerkennende Blicke über diesen doch wieder mal so gelungenen Witz dem schalkhaften Kollegen zuzuwerfen.
Ich entschließe mich derweil gute Miene zum für mich unlustigen Spiel zu machen und konstruktiv an meinem erfolgreichen Check-Inn mitzuarbeiten indem ich Ihr immer wieder meinen Namen lächelnd und nickend bestätige.
Nach endloser Murmel-und Sucherei stelle ich dann die gefürchtete Frage die kein Passagier beim Check-Inn gerne stellt: "Gibt es ein Problem?" Ich finde Sie im Computer nicht, meint sie und als Ihr Kollege wieder mal ansetzen will etwas unglaublich Witziges zu sagen, werfe ich ihm den bösesten Blick zu, zudem ich imstande bin. Das scheint gewirkt zu haben, er bleibt stumm und hat augenblicklich an seinem PC zu tun. Blondchen greift derweil zum Telefon und ruft bei LTUR an, erklärt die Lage, dass der Herr Mazungo (Name geändert-die Red.) Tickets hätte, aber nicht auf der Pasagierliste sei. Um es kurz zu machen:
Es kommt zu einem guten Ende, das Gepäck-Etikett kommt auf die Tasche die langsam aber sicher auf dem Gepäckband nach hinten verschwindet.  Ich frage nach einem Fensterplatz hinten links in der Maschine und nach kuzer Sucherei im PC sagt sie mir, dass ich einen "guten Fenterplatz "gleich vorne" hätte. Ich sage, dass der beste Fensterplatz immer der ohne Nachbar sei, lächele so charment wie es geht, sie tippt noch einmal und ich habe tatsächlich später in der Maschine niemanden neben mir.
Aber es soll noch besser kommen, aber das verrate ich später.

Ich bedanke und verabschiede mich artig und sie wünscht mir einen guten Flug nach Tanzania. Moment mal, Tanzania? Entschuldigung, ich fliege nach Kenia. Selbe Ecke, aber anderes Land.
Die verwirrte Blondine springt auf und sprintet am Gepäckband meiner Tasche hinterher, fängt diese gerade noch ein bevor beide hinter den Kulissen verschwinden.
Auf die Schnelle versuche ich einen wahnsinnig witzigen Witz zu kreieren: Was ist eine blonde Fraport-Mitarbeiterin beim Afrika-Check-Inn? Eine Antilopen-Blondine auf dem Laufband.
Da ich nicht weiss ob das witzig ist behalte ich ihn lieber mal für mich. Insiderwitz halt.

Wir checken mochmals meine Tickets und ich erkläre Ihr, dass die 1. Destination Kilimandjaro für mich nur eine Zwischenlandung sei und dass es eine Stunde später nach Mombasa weitergeht. Ruckzuck findet sie mich im Computer. Geht doch. Mazungo und sein Gepäck dürfen nach Kenia fliegen und ich bekomme eine neue Bordkarte, Abflug-Gate steht allerdings noch nicht fest und wird später bekanntgegeben.
Hakuna Matata (es gibt keine Sorgen mehr).


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