Sonntag, 27. März 2011

Jambo Mombasa....die Ankunft

Pünktlich und sanft war die Landung in Mombasa und wir parken ein neben einer fetten Boeing 747 der Corsair.
Mazungo packt seine sieben Sachen, vergisst seine Lesebrille und weiss nicht wohin mit seiner Winterjacke. Die Luftfeuchtigkeit treibt den Schweiss aus den Poren und der Marsch die Gangway hinunter übers Rollfeld und durch den unklimatisierten Flughafen zur Passkontrolle ist anstrengender als ein Saunagang.
Viele schwarze Menschen stehen herum und haben anscheinend sonst nichts zu tun als weisse Menschen zu beobachten die Gepäck schleppen. Erinnert mich an den Luxemburger Hauptbahnhof abends um Neun.
Da die Korsen vor uns eingetroffen sind, ist die Warteschlange vor der Immigration ziemlich lang.
Die Brühe läuft Mazungo herunter, es ist schwierig in dieser Waschküche durchzuatmen.
Die Einreiseformulare, sorgfältig ausgefüllt, und mein teuer erkaufter 50 Dollarschein sind klitschnass.
Über den Schaltern hängen die Eintrittspreise. 25 USD oder 20 Euro kostet das Single Visum, gültig für 3 Monate. Es kann also auch mit Euro bezahlt werden.
Mazungo ist erleichtert, dass das Geld reicht.
Ein Flughafenangestellter läuft durch die Reihen und ruft immer wieder "Lost and Found".
Er hält zirka ein halbes Dutzend Winterjacken in die Höhe und...Mazungos Lesebrille!

Ich melde mich, idendifiziere meine Brille und muss nur dreimal bestätigen, dass ich sicher bin, dass es wirklich die meinige ist und schon kann Mazungo wieder Buchstaben lesen.
Die Jacken holt niemand ab.

Ich frage den "Lost and Found Angestellten" ob ich ihm meine Jacke auch geben dürfe, gerne geschenkt.
Er lacht und meint: " "We have to many of them, thousands and thousands". "What are you doing with them"?, frage ich ihn neugierig. "Oh, they come in a big room, where they have to wait very sadly until next winter or for their owners to pick them up". "Thats usally just before their flight back home".
Eine sehr gute Idee wie Mazungo findet.

Vor mir steht ein junger Deutscher. Er hat ebenfalls Last-Minute gebucht und hat ebenfalls noch keine Unterkunft. Ich frage Ihn ob wir uns ein Taxi nach Mombasa teilen. Er ist einverstanden. Er ist aus Bitburg. Als ich sage, dass ich aus Echternach bin, verzieht er das Gesicht.
Nachdem er vor mir die Passkontrolle passiert hat, ist er weg. Ich soll ihn nicht mehr wiedersehen. Luxemburger scheinen in der Eifel nicht sehr beliebt zu sein.
Die Passkontrolle ist freundlich und läuft ohne Probleme ab. Auf dem Gepäckband dreht meine Tasche ihre Runden.
Ein Deutscher im Safar-Look schreit herum. Er vermisst sein Gepäck und schimpft über Condor.

Mazungo würde ihn gerne fragen ob er in Frankfurt bei einer verwirrten Blondine eingescheckt hat, aber er lässt keine Fragen zu, hat auf Schimpfmodus geschaltet und so kann ich ihm nicht den Tipp geben bei Condor in Tanzania anzurufen.

Mazungo schnappt sich seine Tasche, wird nicht mehr kontrolliert, ignoriert die Wechselschalter am Flughafenausgang und schreitet hinaus in die brütende Hitze Afrikas.


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